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(Gina)

Klick: Zehn Autoren erzählen einen Roman.

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Die Namen der Schriftsteller, die sich da zusammengetan haben, sind ja ziemlich beeindruckend: u. a. haben Eoin Colfer, David Almond und Nick Hornby bei dem Buchprojekt mitgemacht, das für den diesjährigen Jugendliteraturpreis nominiert worden ist.

Herausgekommen ist dabei allerdings weniger ein Roman als eine Sammlung zusammenhängender Kurzgeschichten. Und das ist gut so, denn der Schreibstil der einzelnen Autoren ist doch ziemlich unterschiedlich.

 

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In der ersten Geschichte, die Linda Sue Park geschrieben hat, erben die Geschwister Maggie und Jason von ihrem Großvater George Keane, der ein berühmter Fotojournalist war, eigenartige Geschenke: Jason bekommt einen Stapel signierter Fotos von berühmten Sportlern, Maggie ein kunstvoll geschreinertes Kästchen, in dem sich Muscheln aus aller Welt befinden – und eine Aufgabe ...

Die einzelnen Geschichten bauen irgendwie aufeinander auf und dann auch wieder nicht. Vergangenheit und Gegenwart wechseln sich ab. Auf eine Episode aus dem Leben von Großvater „Gee“ George Keane folgt eine Geschichte, in der  Maggie oder Jason im Mittelpunkt stehen. Die letzten beiden Geschichten spielen in der Zukunft, Maggie ist nun selbst eine alte Frau.

Meine Favoriten waren die Beiträge von David Almond („Annie“), Deborah Ellis („Lev“) und Roddie Doyle („Vincent“). Alle drei Geschichten – das wird mir allerdings erst jetzt bewusst - spielen in der Vergangenheit. (Vielleicht schreibe ich nicht ohne Grund historische und zeitgeschichtliche Romane.)

Aber natürlich wird das Projekt vor allem durch die Vielfalt der Ideen, Schreibstile und Zeitwechsel spannend. Jede einzelne Geschichte ist ein Mosaikstück und am Ende entsteht daraus ein faszinierendes, vielschichtiges Bild. Nicht alles ist klar zu erkennen, aber dadurch ist es umso spannender.

Als Autorin habe ich mir natürlich vorgestellt, wie interessant die Zusammenarbeit der Schriftsteller untereinander gewesen sein muss. Ich weiß nichts über die Entstehung der Romans und die Vorgehensweise der Autoren, aber beim Lesen gewinnt man den Eindruck, dass es keinen festgelegten Plan gab. Sondern dass sich die Geschichten mehr oder weniger frei entwickelt haben und jede Erzählung aus den vorhergegangenen gewachsen ist.

Nachdem ich das englische Original gelesen habe, wäre es nun interessant, einen Blick in die deutsche Übersetzung zu werfen. Ich hoffe, die Übersetzerin Birgitt Kollmann konnte der Versuchung widerstehen, die verschiedenen Erzählweisen allzusehr zu glätten und zu vereinheitlichen.

 

Margo Lanagan, Linda Sue Park, Roddy Doyle, Deborah Ellis, Nick Hornby, Gregory Maquire, Ruth Ozeki, Eoin Colfer, David Almond, Tim Wynne-Jones: „Klick: Zehn Autoren erzählen einen Roman"

Hanser Belletristik, 2009

224 Seiten

ISBN: 978-3-3446233089

14,90 EUR

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