Texte im Internet

[Gabi]

Hi!

Was mich mal interessieren würde...

Wenn man seine Texte im Internet auf der eigenen Seite oder in Foren veröffentlicht, kann man dann später eventuell Schwierigkeiten mit einem Verlag bekommen? Ich meine, weil man zum Beispiel vorgreift und etwas von dem Text verrät. Ich würde natürlich meiner Meinung nach nie zuviel verraten, keine kompletten Texte, keine Pointe, keinen Mörder etc. . Aber ich habe hier schon gelesen, daß einige über ihre Projekte gar nichts verraten dürfen. Kann es zum, Beispiel sein, daß ein Verlag ein Buch ablehnt, weil dessen grober Inhalt (wie Klappentext) schon verraten wurde, bzw. Textstellen veröffentlicht wurden?

Gabi

[(9Rabem)]

Hi Gabi,

ich habe immer darauf hingewiesen und bin zumindest nicht offiziell deshalb abgelehnt worden. Ich war aber vielleicht auch zu blauäugig. Jetzt sagt mir mein Gefühl, dass es vielleicht besser ist, nichts von sich preiszugeben, bevor es nicht in trockenen Tüchern und mit Absegnung des Verlages geschieht. Konkret: Ich bin dabei aus meiner Homepage die Andeutungen oder dies Sachen bei denen ich Textproben von noch nicht veröffentlichten Texten reinstelle zu löschen (obwohl das Internet so etwas nie vergisst - siehe Google-Cache). Das liegt aber auch daran, dass sich noch nie jemand auf meine Textproben im Internet gemeldet hat. Wenn es also nichts nützt, aber evtl in Zukunft schaden kann, dann lass ich es lieber. Das ist mein persönlicher Rat, bin aber auch gespannt, was die anderen dazu schreiben.

Grüße vom Raben

[Gabi]

Mir geht es eben auch um Autorengruppen. Ich finde es eine gute Idee, wenn man Texte in Foren einstellen und von anderen kritisieren lassen kann, mit dem Ziel einer effektvollen Überarbeitung.

Als Neuling hat man es nicht leicht, gleich perfekte Formulierungen zu treffen und verlagsreife Texte zu schreiben. Daher sehe ich darin schon einen Nutzen. Um Ideenklau mache ich mir da meist weniger Sorgen, weil es recht überschaubare Gruppen sind, deren Mitglieder ich vertraue. Aber deswegen sind die Textproben doch öffentlich gemacht worden. Man will sich ja auch keine Wege verbauen....

[(Jutta)]

Ich habe gute Erfahrungen mit Schreibforen gemacht, in denen geschützt vor den Blicken alles erfassender Suchmaschinen in einem nicht-öffentlichen Teil gepostet wird, vergleichbar mit dem Mitgliederbereich hier im Forum.

 

Und ich habe verlässliche KollegInnen, denen ich Textausschnitte schicken kann, deren Kritik ist Gold wert.

 

Wenn ich etwas in einem für alle einsehbaren Teil des Netzes veröffentliche, ist es eben doch für jeden nachlesbar, und das will ich nicht immer.

 

Lieben Gruß

 

Jutta

[Nina]

Also was ich gehört habe, darf man als Autor seine eigenen Texte immer verwenden, wenn nichts Finanzielles dahintersteht. Ob sie Dich vom Verlag deswegen "anspinnen", ist natürlich eine Sache für sich.

[(Monika)]

Ich würde nie einen Text, den ich noch veröffentlichen will, ins Netz stellen.

 

Das ist schließlich auch eine Art der Veröffentlichung.

[eva v.]

hallo,

 

wenn man verlagsrechte verkauft, impliziert das zwingend, dass man nicht ohne genehmigung des rechteinhabers teile des betroffenen textes in netz stellen oder sonstwie veröffentlichen kann, es sei denn, sie stehen sowieso schon für jedermann bei amazon oder auf der verlagsseite.

 

bei leseproben, vor allem aus unveröffentlichten texten, sollte man immer kurz pro forma beim verlag anfragen, ob das ok ist. er wird selten was dagegen haben, aber es ist einfach korrekt.

 

wenn man eine kurzgeschichte verkauft, die schon auf der eigenen HP steht, sollte man die tunlichst sofort runternehmen - oder abklären, dass sie da stehenbleiben kann.

 

lg, eva v.

[(Monika)]

hallo eva,

 

leseproben von meinen büchern hatte ich auch eine zeitlang auf meiner hp.

 

aber das läuft mehr unter werbung und da hat der verlag auch nichts gegen einzuwenden.

[eva v.]

hallo monika,

 

das mache ich auch so (bzw. habs noch vor), und es wurden auch schon leseproben von veröffentlichten texten auf flyern rausgegeben, vor lesungen z. b.

aber ich frag trotzdem vorher immer und gebe auch die länge dabei an, einfach weil die publikationsrechte ja nicht mehr bei mir liegen.

 

lg, eva v.

[(Natalja)]

Hallo Gabi,

 

die wichtigen Grundprinzipien hast du ja schon aufgezählt - keine vollständigen Romane, keine wichtigen Pointen und keine Mörder....

 

Textauszüge zu posten, ist hingegen meist unproblematisch, und Verlage machen deshalb nach meinen Erfahrungen auch keinerlei Schwierigkeiten. Ist der Text bereits veröffentlicht, sollte man aber auf jeden Fall nachfragen - auch wenn´s nur pro forma ist.

 

LG,

Natalja