Hundsköpfe - Morten Ramsland

[Heiko]

Hallo, zusammen

 

Ich möchte ein Buch vorstellen, das mich in den letzten Tagen begeistert, gefesselt, amüsiert hat. Für alle, die Frantzens Korrekturen mochten, Moehringers Tender Bar, Eugenides Middlesex oder Russels Fliegenfänger, und ja, für alle, die John Irvings neuen Roman schon durchhaben und auf der Suche nach Büchern sind, mit denen sie die nächsten Jahre überbrücken können, spreche ich eine unbedingte Kaufempfehlung aus:

 

Morten Ramsland - Hundsköpfe.

 

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"Ein wahres Lesefest voller skurriler und anrührender Momente", schreibt die Brigitte. "Ein Buch, das in seinem Humor an 'Die Blechtrommel', in seiner Herzenswärme an 'Die Asche meiner Mustter' erinnert, geschrieben in einer Sprache, die schnell, lakonisch und präzise ist. Das ist nicht noch ein Familienroman, das ist der Familienroman schlechthin, ein Buch, das von mir aus immer weiter hätte gehen können", meint der Stern. Von den Literaturen heißt es: "In der Tat erweist sich Ramsland als ein hochtalentierter Nachfolger auf Spuren, die Gabriel García Márquez, Günter Grass oder John Irving vorgezeichnet haben."

 

Kurzbeschreibung:

Ein furioser dänischer Familienroman – drei Generationen und ein Geheimnis, das in die Vergangenheit führt.

Trunkenbolde, Schmuggler, Raffzähne: Seine Verwandtschaft kann man sich nicht aussuchen. Als Großmutter Bjørk ein letztes Mal die in alle Winde verstreuten Verwandten um sich versammeln möchte, kehrt auch ihr Enkel Asger Eriksson nach Dänemark zurück. Doch er hat kein gutes Gefühl dabei: Vielleicht haust unter der Kellertreppe noch immer der „Hundskopf“, das Ungeheuer, das nie jemand gesehen hat? Der „Hundskopf“ ist jedoch nicht der einzige Geist der Vergangenheit, der gebannt werden muss …

 

Ausführlicher möchte ich nicht werden, wer noch zweifelt, kann meinem Geschmack nach den Kundenrezensionen beim Amazon ausnahmsweise uneingeschränkt vertrauen. Eine Leseprobe findet sich hier (Link ungültig) (Link ungültig), wenngleich ich sie unglücklich gewählt finde, da diese Passage bei Weitem nicht den Humor und / oder die Tiefe hat wie andere. Ich denke beispielsweise an die Episode über eine Elektrifizierkugel, ein Ding aus dem Physikunterricht, das vom Lehrer zweckentfremdet zur Bestrafung seiner Schüler verwendet wird, die, auf einer eigens festgenagelten Metallplatte stehend, kurbeln und kurbeln und nach Aufforderung des Lehrers der Kugel ein Küsschen geben müssen. Was allerdings passiert, wenn ein Schüler sich vor Angst in die Hose pinkelt, ... steht im Buch.

 

Der Roman ist in der Ich-Perspektive geschrieben, wobei der Erzähler nicht nur seine eigene Geschichte wiedergibt sondern auch die der Geschwister, Eltern, Großeltern. Auch was die Handlungsstränge und damit die "Zeiten" angeht, wird viel gesprungen, vor und zurück; es werden Andeutungen gemacht, die mir stellenweise als platte Cliffhanger missfielen. Auch bei den Wechseln von Praet. in Präsens bin ich mir nicht sicher, ob sie gut gemacht sind oder wegen der verschachtelten Erzählweise schlicht und ergreifend nötig und deshalb nicht zu umgehen waren. Interessant aber, dass mir die Antworten auf diese handwerklichen Fragen schlichtweg egal sind, weil der Roman für mich Lesevergnügen pur war.

 

Ganz uneigennützig stelle ich die Empfehlung hier nicht ein: Mich dürstet nach weiteren Büchern dieser Machart; wer also nach den oben genannten Titeln oder nach Lektüre der Hundsköpfe eine Empfehlung geben möchte, immer her damit.

 

Liebe Grüße,

Heiko

[(Kristin)]

Mhm, davon habe ich schon ein paar begeisterte Stimmen schwärmen hören. Ich packs gleich mal auf meinen Wunschzettel.

 

Danke für die Rezi!

 

Liebe Grüße,

Kristin