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Regine A

Problem endloser Korrekturschleifen

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Hallo,

 

gerne wollte ich einmal nachfragen, wie ihr mit Korrekturen umgeht, wenn sie sich in mehrere Schleifen ausdehnen und allzu zahlreich werden?

 

Ich erstelle für Verlage Unterrichtsmaterialien und habe seit Kurzem einen neuen Kunden, der ständig neue Änderungen an den Manuskripten haben will. Schon die Herangehensweise läuft nach dem Prinzip ab: "Versuchen Sie doch mal das hier ..." Ich ändere und schwupps kommt das Nächste in Richtung: "Das hat mich jetzt auf eine Idee gebracht. Wir könnten das doch auch ganz anders aufziehen ..." Manchmal überlegt er es sich nach der dritten Änderung auch wieder anders und will zur ersten Version zurück. Oder ein Kollege möchte am Ende wieder alles ganz anders haben und ich muss wieder ran.

 

Ich bekomme ein Pauschalhonorar, sodass Änderungen für ihn nicht mit Mehrkosten verbunden sind. Ihm macht das Ganze irre Spaß, sodass ich nicht glaube, dass er seine Zeit als Kostenfaktor einkalkuliert, zumal das für ihn auch jedesmal nur ein kurzer Kommentar ist, den ich dann langwierig umsetze. Bis ein Manuskript freigegeben wird und ich meine Rechnung stellen kann, vergeht ewig viel Zeit, die ich unbezahlt für ihn herumprobiere. Wie lässt sich sowas verhindern? Bisher hatte ich mit Pauschalhonoraren keine Probleme und die Änderungen haben sich, wenn überhaupt, absolut im Rahmen gehalten. Ich möchte den neuen Kunden nach Möglichkeit allerdings auch nicht vor den Kopf stoßen ...

 

Ich bin über jeden Tipp dankbar!

 

Viele Grüße

Regine

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Hallo,

 

da hilft eigentlich nur Offenheit. Man kann es ja auch auf nette Art sagen, z. B. freundlich und sachlich nachfragen, ob der Kunde damit einverstanden sei, dass man ab sofort für weitere Nachbearbeitungen einen Stundensatz von x Euro in Rechnung stelle, da das vereinbarte Pauschalhonorar einen solchen Änderungsaufwand nicht mehr abdecken könne.

 

Oder man verweist den Kunden liebenswürdig auf die Möglichkeit, doch der Einfachheit halber selbst alle neuen Ideen einzupflegen, verbunden mit dem großzügigen Angebot, abschließend noch mal korrigierend drüberzuschauen (mit dem Vorsatz, dabei nichts zum Korrigieren zu finden sowie neue Verträge nur noch mit vereinbarten Zusatzvergütungen zu schließen).

 

LG,

eva v.

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Hallo Eva,

 

vielen Dank!

Das hilft mir schon weiter. Vielleicht versteht er das ja, wenn ich es einfach mal nett anspreche.

 

Wünsche dir einen noch einen schönen Nachmittag!

Viele Grüße

 

Regine

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(Hans-Juergen)

Hallo Regine,

 

für deinen jetzigen Kunden ist es zu spät (da hilft nur der Rat von Eva), aber bei anderen Pauschal-Aufträgen die Anzahl der Durchläufe begrenzen. Alles was danach kommt ist kostenpflichtig.

 

Ich kenne das auch - manchmal möchte man einen Text (und dessen Aufmachung) bis ins Allerkleinste optimieren. Aber da sist eine Schleife ohne Ende. Irgendwann man Schluss sein. Wir gehen ja auch alle davon aus, dass es keien Bücher ohne Fehler gibt, auch wenn noch so lange daran gearbeitet wird.

 

Hans-Jürgen

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Ich hatte vor einiger Zeit auch so einen Kunden, bei dem mein Text durch mehrere Hände ging und immer wieder geändert wurde. Als ich das Probekapitel zum 4. Mal ändern sollte, habe ich den Vorschlag unterbreitet, die Zusammenarbeit zu beenden und bin heilfroh, dass der Vorschlag angenommen wurde. Denn so macht das Schreiben keinen Spass.

Meinen ursprünglichen Text werde ich nun in einem anderen Buch verarbeiten, der Vertrag liegt unterschriftsreif bei mir.

Gruss

herbert

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Hallo Regine,

 

dein Problem kenne ich. Ich bin selbständige Grafik-Designerin und habe mir angewöhnt die Leistungen, die ein Pauschalhonorar abdeckt, sehr genau zu definieren. (Beispielsweise 3 Änderungsdurchgänge). Alle Leistungen, die darüber hinaus gehen, werden bei mir nach Stundenaufwand abgerechnet.

 

In deinem Fall würde ich, wie Eva es ja auch vorschlägt, ein offenes Gespräch anbieten und nach einer gemeinsamen Lösung suchen.

 

Viel Erfolg damit,

Inge

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Ich kenne ein ähnliches Problem aus der Software-Entwicklung (Wenn man ein Programm schreibt - und kein Buch).

Bei Festpreisprojekten (Pauschalpreis) ist es wichtig den Umfang bzw. das Ziel möglichst klar zu definieren. Fehler werden selbstverständlich kostenlos korrigiert. Bei Änderungswünschen, neuen Ideen u.ä. geht man her und sagt: "Mach ich gerne. Ist ungefähr soviel Aufwand. Ist Ihnen das die Sache wert?" Das kann man ganz schnell in einer E-Mail klären. Damit signalisiert man freundlich seine Bereitschaft auf die Wünsche des Kunden einzugehen und macht gleichzeitig den Wert der eigenen Arbeit deutlich.

Wichtig ist auch klar zu machen, wer der Ansprechpartner/Auftraggeber ist, damit man nicht von allen möglichen Kollegen benutzt/ausgenutzt wird.

Wenn man das alles mit einer gewissen Selbstverständlichkeit und Freundlichkeit abwickelt, gibt es in den meisten Fällen keine Probleme. (Und oft sogar mehr Geschäft :-) )

 

VG

Klaus

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Vielen herzlichen Dank Euch allen für die zahlreichen Antworten!

Ich habe das mit dem Gespräch versucht und hatte schon das Schlimmste befürchtet. Es hat sich dann aber sehr nett aufgelöst und wir haben ein Stundenhonorar für alle inhaltlichen Änderungen vereinbart, die vom freigegebenen Exposé abweichen. Ihr habt mir echt geholfen! Vielen Dank!

 

Herzliche Grüße

 

Regine

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