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Elli

Verlage nehmen sich Facebook vor

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Hier geht es um Zeitschriften und Zeitungsverlage, nicht um Buchverlage.

 

Den Verlagen bricht seit einigen Jahren nach und nach der Anzeigenmarkt und damit ein Großteil der Finanzierung weg. Also ab ins Netz: Erstens, um dort Inhalte anzubieten, in dem dann Online-Werbeanzeigen verkauft werden können und zweitens, um dort Leser zu finden, die bisher nicht erreicht werden konnten.

 

Dem steht nur Einiges im Weg:

- Nutzer erkennen billig aggregierte Inhalte. Sie wollen Qualität.

- Nutzer sind bisher nicht gewohnt, im Netz für mittelmäßige Inhalte zu zahlen.

- Das Netz quillt über von konkurrierenden Inhalten

- Ein guter Netzauftritt kostet viel Geld für Entwicklung und Betrieb

- Kaum ein Netzauftritt kann sich mit Online-Anzeigen finanzieren

 

Der Schritt, sich in das gemachte Nest Facebook zu setzen, in der Hoffnung, damit "Web 2.0 zu sein" (was immer das auch bedeuten soll) und dass auf wundersame Weise ein großer Teil der 500 Millionen Facebook-Nutzer nun auch zu eigenen Besuchern und später Kunden wird, ist nachvollziehbar aber auch naiv - denn keinesfalls ist das ein Selbstläufer.

 

Einerseits auf diese Weise von Facebook als Einstiegscockpit und "Verteilerstation" profitieren zu wollen, und gleichzeitig auch noch Geld dafür zu verlangen, dass Facebook mit den angeblich neuen, tollen Inhalten werben kann - während in Wahrheit Facebook neue Nutzer herbeischaffen soll, ist doch totaler Quark und klingt nach schreiender Verzweiflung aus dem Controlling-meets-Marketing-Meeting.

 

Andreas

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Zeitungs- oder Zeitschriftenverlage sind seit Jahren schon im Netz aktiv, haben aber erst vor einigen Jahren verstanden, dass man dort nur Geld verdienen kann, wenn man vorher so viel in die Hand nimmt, dass es sich am Ende vielfach trotzdem nicht rechnet. Dennoch ist Präsenz im Netz gefragt. Genauso muss man auch bei Twitter oder Facebook präsent sein - und niemand hat dabei – in der Breite der Verlage – die ernsthafte Vision, dort etwas mit Anzeigen verdienen zu können. Es geht vorrangig um Image bei der jungen Leserschaft, die im Abo-Geschäft wegbricht und die man dort abholen will, wo sie sich aufhalten. Es stimmt in jedem Fall: Dabei muss man sich auch Mühe geben.

 

Geld zu verlangen, das hat eher eine andere Idee: Nämlich eher eine Art von Gema-Abgabe an die Verlage, weil in der Copy-Paste-Gesellschaft von Verlagen generierter und bezahlter Content über Plattformen wie Facebook, Twitter usw. vertrieben und damit Profit gemacht wird, ohne dass Verwertungsrechte beachtet werden. Da sich in der Praxis der Klau nicht nachhalten lässt, gibt es die Idee von Abgaben - bzw. den Vorschlag, Content offiziell zur Verfügung zu stellen und dafür auf anderem Wege einen Ausgleich zu erzielen.

 

Kann ich total gut nachvollziehen. Aber auch, dass Plattformen wie Facebook oder Google sich querstellen - die wären ja auch blöd.

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Geld zu verlangen, das hat eher eine andere Idee: Nämlich eher eine Art von Gema-Abgabe an die Verlage, weil in der Copy-Paste-Gesellschaft von Verlagen generierter und bezahlter Content über Plattformen wie Facebook, Twitter usw. vertrieben und damit Profit gemacht wird, ohne dass Verwertungsrechte beachtet werden. Da sich in der Praxis der Klau nicht nachhalten lässt, gibt es die Idee von Abgaben - bzw. den Vorschlag, Content offiziell zur Verfügung zu stellen und dafür auf anderem Wege einen Ausgleich zu erzielen.

 

Kann ich total gut nachvollziehen. Aber auch, dass Plattformen wie Facebook oder Google sich querstellen - die wären ja auch blöd.

 

Eben, und die Amerikaner wollen damit höchst aggressiv Milliarden scheffeln und tun das auch. Natürlich wollen die freiwillig nichts abgeben. Es wäre aber ein geschäftlicher Fehler, nicht mit genauso harten Bandagen einen Anteil daran zu fordern, egal wie "berechtigt" das auf den ersten Blick erscheint oder nicht. Wirtschaft ist leider auch eine Art Krieg. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, man wird von amerikanischen Geschäftsleuten nur dann ernst genommen, wenn man genauso knallhart verhandelt wie sie selbst.

 

Google hat bei den Buchverlagen auch erst nachgegeben, nachdem sie den Eindruck hatten, es wäre wohl billiger "freiwillig" ein paar hundert Millionen $ anzubieten, als eventuell noch mehr zu verlieren.

Das neue Jugendbuch: "Der Reiter des Königs"&&Homepage Burkhard P. Bierschenck

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