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(Nikola Hahn)

Books on Demand - Fluch oder Segen?

Empfohlene Beiträge

Lieber Frank,

jupp, so hatte ich das gemeint. Allerdings darf man dann keine allzu hohen Erwartungen haben, was die Verkaufszahlen angeht.

 

Lieber Hans Peter,

in der ersten Phase hatte ich das durchaus im Sinn: etwas Kompaktes schreiben, das nicht zu umfangreich wird ... Aber das lässt sich wohl nicht umsetzen *g*

Aber da ich an dem Teil ohnehin noch (so sieht es im Moment aus), monatelang werkeln muss ... Ich rede dann gern noch ein bissel über das Hühnchen, wenn`s gebraten ist  :D Es war im Übrigen ja auch nur ein Beispiel, um die Diskussion anzuregen.

 

Aber Dein Hinweis auf den Sieben-Verlag hat mich schon neugierig gemacht, zumal ich den Verlag schon bei Facebook gesehen habe. Wie war denn die Zusammenarbeit bzw. wie lief die Übernahme von BoD zu dort? Ist vielleicht auch für andere interessant zu erfahren.

 

Liebe Grüße

Nikola

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ich glaube aber schon, dass es ganz und gar keine Ansichtssache ist, wenn ein Layout unprofessionell ist. Natürlich kann das jemand, dessen Hauptaufgabe es ist, Bücher zu machen, besser beurteilen als jemand, der primär schreibt. Mein Eindruck ist aber, dass gerade bei Büchern, die in sog. "Wissenschaftsverlagen" verlegt werden, das Layout manchmal vorwiegend ökonomischen und nicht Leserinteressen geschuldet ist. Oder solche "Verlage", die Dissertationen einfach eins zu eins drucken.

Ich denke man muss zwischen Romen und Fachbüchern unbedingt differenzieren!

Bei letzteren geht es nicht nur um eine verständliche Schreibweise und einen didaktischen Aufbau der Inhalte, sondern hier kann durch das Layout die Verständlichkeit extrem erhöht werden, und diese Möglichkeiten sollte man unbedingt kennen und ausnutzen. Mit dem Layout eines reinen Erzähtextes hat das nur bedingt etwas zu tun. Es gehört ja schon einiges dazu, einen Erzähltext optisch ansprechend, lesefreundlich und "korrekt" zu layouten. Auch hier sieht man schon erhebliche Unterschiede bei Kleinverlagen und erstrecht bei BoD-Eigenproduktionen. Aber auch wenn man sich dies aneignet; diese Kenntnisse reichen noch nicht, um ein Fachbuch sinnvoll zu layouten, das ist wirklich eine völlig andere Liga.

 

Gruß,

 

Andreas

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Aber Dein Hinweis auf den Sieben-Verlag hat mich schon neugierig gemacht, zumal ich den Verlag schon bei Facebook gesehen habe. Wie war denn die Zusammenarbeit bzw. wie lief die Übernahme von BoD zu dort? Ist vielleicht auch für andere interessant zu erfahren.

Das wurde nicht von BoD übernommen, sondern direkt, nach dem ich die Rechte zurückhatte, vom Sieben Verlag übernommen. Ich hatte zwar erst die Idee, es bei BoD herauszubringen, weil ich glaubte, dass das schneller ging.  

 

Dann sprang aber der Siebenverlag in die Bresche und es ging ziemlich fix, obwohl das Buch neu gesetzt wurde und auch endlich die Rechtschreibkorrektur erfolgte, die der Vorgängerverlag versprochen, aber nie gemacht hatte. Ich glaube, das dauerte sechs Wochen von der Vereinbarung bis ich das fertige Buch in den Händen gehalten habe.

 

Was ich bei der ganzen Sache gelernt habe: Kleinverlage, die nur selbst ausliefern, über einen Amazon Shop bzw. über die Auslieferung direkt per Verlag, sind mit Vorsicht zu geniessen. Das war bei Lerato ein Quell unermüdlichen Ärgers.

 

Viele Kleinverlage tun das, weil die Auslieferer hohe Prozente verlangen. Leider übersehen sie, was für eine Arbeit die korrekte und zuverlässige Auslieferung von Bestellungen erfordert. Das geht bei 1-2 Bestellungen im Monat, ab 15 im Monat funktioniert das nur, wenn dahinter eine zuverlässige Organisation steht. Und genau daran mangelt es in den meisten Kleinverlagen.

 

Ich bin fast wahnsinnig geworden, weil ich ununterbrochen Mails bekam, die sich beschwerten, dass sie trotz Bestellung kein Buch bekamen. Und zwischendurch war es zur Freude aller dann immer wieder für längere Zeit vergriffen.

 

Die Probleme habe ich beim Sieben Verlag nie gehabt. Und ich musste mich auch nicht um Cover, etc. kümmern, etwas, von dem ich wirklich nichts verstehe.

 

Was ich damit sagen will: Ein funktionierender Kleinverlag kann durchaus so schnell reagieren wie BoD und oft drucken die auch bei BoD oder ähnlichen Druckereien, so dass dann auch die Aktualisierung garantiert ist.

 

Das BoD Buch, das ich herausgebracht habe, waren die Tempest Artikel. Das habe ich herausgebracht, als Lerato das Buch gar nicht mehr auslieferte, ich die Rechte noch nicht zurückhatte und wenigstens etwas anbieten wollte. Das habe ich aber bei BoD gelassen, da ist jetzt, nachdem "Vier Seiten für ein Halleluja" wieder lieferbar sind, der Umsatz einfach zu klein, als dass sich eine Verlagsausgabe lohnen würde.

 

@Andreas: Da muss man zwischen Lehrbuch und Fachbuch unterscheiden. Ein Fachbuch hat meist viel zu kleine Auflage, um ein gescheites pädagogisches Layout zu lohnen. Da verlässt man sich darauf, dass die Leser Fachleute sind, die aus einem Text auch ohne grafische Gestaltung die gewünschten Informationen entnehmen können.

 

Lehrbücher sollten natürlich grafisch und pädagogisch aufbereitet sein. Nur ist auch hier die Kosten immer das Problem. Wenn es für eine Nische ist, lohnt sich eben nicht immer diese konsequente Aufbereitung.

 

Hans Peter

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Ein gutes Layout ist natürlich bei einem Sach- oder Fachbuch sehr wichtig. Das denke ich auch. Das hat aber nur wenig mit dem Lektorat zu tun. Nicht der Lektor macht das Layout, sondern ein Layouter, der für den Verlag arbeitet. Das sind häufig externe Leute - genauso wie wir Autoren.

 

Es spricht nichts dagegen, dass sich auch der Bod-Autor für sein Werk der Dienste eines solchen Layouters bedient. So unerschwinglich ist das nicht. Von daher ist das Layout nicht prinzipiell ein Unterscheidungsmerkmal zwischen "normalem" Verlag und Bod. Wenn ich ein Buch als Bod herausbringe, könnte es problemlos sogar besser aussehen als ein Buch von einem etablierten Verlag.

 

Dabei ist vielleicht nicht uninteressant, dass der Autor, der für sein Bod einen eigenen Layouter einschaltet, viel unmittelbarer Einfluss auf das Layout hat. D. h., ich kann hier viel direkter mit dem Layouter kommunizieren und sagen, was ich will und meine Ideen und Vorstellungen auch in das Layout hinein transportieren.

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Hallo lieber Fank,

 

ja, so sehe ich das auch :D

 

 

Hallo liebe Martina,

 

ganz besonders herzliche Grüße ;)

 

Nikola

 

PS: Ich habe gerade eine Leseausgabe für meinen "Nischenroman" in Auftrag gegeben ... Das mache ich immer, um am fertigen Buch zu prüfen, ob das, was ich so vorhatte, auch genauso aussieht :) Erst danach entsteht dann die ISBN-Ausgabe.

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Natürlich muss es jeder selbst wissen, aber ist das alles die Mühe wert?

 

Nehmen wir gemeinerweise an, mein Manuskript, das auch nach langer Suche kein Verlag haben möchte, sei gar nicht die eine unentdeckte Perle im Ozean, auf die die Welt gewartet hat. Nehmen wir ausnahmsweise an, es gäbe andere Gründe, weshalb sich niemand dafür interessiert, zum Beispiel, weil es zu banal ist. Oder zu schlecht. Oder einfach zu speziell.

Dann ist die Chance doch relativ groß, dass ich auch über BoD höchstens ein paar hundert Stück davon verkaufen kann, oder?

Wenn ich dann noch Geld für ein externes Lektorat ausgebe, für eine schöne Covergestaltung und für einen Layouter ... und ich kann nur zweihundert von den Büchern verkaufen, was bleibt denn dann noch übrig?

Und hat sich für das Glück dieser zweihundert Menschen und den pekuniären Gewinn die wochenlange, vielleicht monatelange Arbeit an dem Text wirklich gelohnt?

Hätte man mit Rasenmähen seinen Mitmenschen vielleicht mehr Freude gemacht und sogar mehr Geld verdient?

 

Also mich überzeugt das alles nicht. Bevor ich zu BoD ginge, würde ich das Schreiben eher sein lassen. So wichtig ist doch nichts, das ich der Welt mitzuteilen hätte.

 

Lieben Gruß,

 

Andreas

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Mit Rasenmähen!!! :s02

Lieber Andreas, schreiben kann aber doch auch reines Hobby sein. Mit den meisten Hobbys macht man überhaupt keine Kohle. Bei diesem kann man sich dann noch freuen, wenn man tatsächlich ein paar hundert Bücher verkauft hat.

So darf man das nicht sehen, finde ich. Ich habe meinen Verlag auch als Hobby angefangen, und mich gefreut, als ich 10 Bücher im Monat verkaufte, obwohl das natürlich die Kosten nicht mal annähernd gedeckt hat. Hobbys kosten Geld, das ist eben so. Die innere Befriedigung etwas zu tun, was einem wirklich Spaß macht, ist eh nicht materiell ausdrückbar. Die hat man immer, egal wie leer die Kasse ist.

Dass mein Verlag inzwischen ein mittleres Unternehmen ist, und aus der Hungerzeit raus, ist wunderbar. Zwischendrin dachte ich auch schon mal ans Aufhören, vor lauter Frust. Dennoch machte es immer Spaß!

Als BoD Autor würde ich das nicht anders sehen. "Nicht der Mühe wert" käme mir da nicht in den Sinn, weil ich viel zu realistisch bin, um an einen spontanen Bestseller zu glauben. Das Kleinvieh, das auch Mist macht, wäre mir schon genug, und wenns mehr wird - umso schöner.

Man darf das nicht alles nur aus der Sicht des verschwendeten Geldes sehen. ;)

 

LG

Martina

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Einverstanden, wenn man es als Hobby betrachtet, das schlimmstensfalls eine Investion in Spaß und Spesen ist, ist natürlich alles genehm.

 

Andreas

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Dann ist die Chance doch relativ groß' date=' dass ich auch über BoD höchstens ein paar hundert Stück davon verkaufen kann, oder?[/quote']Ein paar hundert Bücher über BoD würde ich schon für ganz anständig halten. Um auf die Zahl zu kommen, muss man als BoD-Autor schon eine Menge Arbeit investieren - und damit meine ich nicht in die Bücher, sondern ins "Trommeln" und den Verkauf derselben.

 Das wäre für mich noch der beste Grund, bei BoD Zurückhaltung zu üben, dass die Arbeit mit dem Herausbringen des Buches überhaupt erst anfängt und man die meiste Zeit darin investieren muss, die Veröffentlichung bekannt zu machen und zu vertreiben. Denn einen richtigen Verlag finde ich ja vor allem fürs Verkaufen nützlich und dafür, dass sich Profis um den geschäftlichen Teil des Büchermachens kümmern. Und auch, wer Schreiben als sein Hobby betrachtet und BoD allein schon aus "Spaß an der Freud" interessant fände, findet noch lange nicht unbedingt Freude daran, mit dem fertigen Produkt hinter potenziellen Kunden herzulaufen und sich in jede Menge Aufwand zu verzetteln, der mit dem Schreiben und der Literatur an sich nur noch wenig zu tun hat.

 Wer darauf mehr Lust hat und vielleicht sogar Spaß daran, und dann auch noch ein gutes Händchen für den Verkauf hat, der mag diesen Punkt möglicherweise anders bewerten. Wenn man ein Thema hat, das man ohnehin vor allem bei Veranstaltungen und Lesungen verkauft, dann mag BoD erst recht eine Alternative sein.

 Obwohl ich denke, wenn man realistisch davon ausgehen kann, dass man ein paar hundert Bücher selbst verkauft kriegt, dann braucht man eigentlich auch gar kein BoD mehr, sondern kann gleich richtig drucken lassen.

Sinn ist keine Eigenschaft der Welt, sondern ein menschliches Bedürfnis (Richard David Precht)

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Nehmen wir gemeinerweise an, mein Manuskript, das auch nach langer Suche kein Verlag haben möchte, sei gar nicht die eine unentdeckte Perle im Ozean, auf die die Welt gewartet hat. Nehmen wir ausnahmsweise an, es gäbe andere Gründe, weshalb sich niemand dafür interessiert, zum Beispiel, weil es zu banal ist. Oder zu schlecht. Oder einfach zu speziell.

Dann ist die Chance doch relativ groß, dass ich auch über BoD höchstens ein paar hundert Stück davon verkaufen kann, oder?

Dann ist die Chance, ein paar hundert Stück zu verkaufen, praktisch 0. Der Mathematiker spricht in solchen Fällen von der "Epsilon Umgebung" von Null ;-).

 

Das ist genau das Problem bei BoD. Man muss sehr selbstkritisch sein und entscheiden können, ob das Buch zu banal, zu schlecht, zu langweilig ist. Denn nur, wenn es das nicht ist, wirst du mehr als 50 Stück verkaufen können.

 

Ein paar Hundert Stück, das ist schon ordentlich. Das wäre schon für die meisten Kleinverlage ordentlich, auch da erreichen die wenigsten BÜcher eine Auflage von 1.000, da ist 500 oft schon ein Erfolg, da hat Spinner völlig recht.

 

Hans Peter

 

PS: Der Vertrieb bleibt meist auch im Kleinverlag am Autor hängen.

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Einverstanden' date=' wenn man es als Hobby betrachtet, das schlimmstensfalls eine Investion in Spaß und Spesen ist, ist natürlich alles genehm.[/quote']

Wenn es kein Hobby ist, sollte man sowieso nicht schreiben. Denn auch die Durchschnittshonorare der Verlage lohnen sich, auf die aufgewendeten Stunden umgerechnet, nur bei wenigen Autoren ;-)

 

Hans Peter

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Obwohl ich denke, wenn man realistisch davon ausgehen kann, dass man ein paar hundert Bücher selbst verkauft kriegt, dann braucht man eigentlich auch gar kein BoD mehr, sondern kann gleich richtig drucken lassen.

 

Gerade dann "braucht" man BoD, denn die übernehmen auch die Logistik. Beim Auflagendruck sitzt man nämlich zu Hause im Keller und macht folgendes:

Den/die Titel überall einstellen, z.B. bei Amazon, Bestellungen eintüten, sich mit Lieferdiensten herumschlagen, Adressen verwalten, Reklamationen, Remissionen, nie Urlaub machen, Bestellungen bearbeiten (von Amazon, Libri, einzelnen Buchhandlungen, usw.), Rechnungs- und Mahnwesen machen ...

Das würde ich echt niemandem empfehlen. Das Schöne an BoD ist doch, dass die das alles für den Autor übernehmen. Eine stinknormale Druckerei macht nichts weiter als das Buch drucken und irgendwo hinliefern. Danach muss es noch zum Kunden! Wenn man das alles selbst macht, sieht am Ende die Gewinnmarge von BoD im Vergleich annähernd vergoldet aus! ;)

Kaufmännisch betrachtet ist BoD der bessere Deal.

Möchte noch hinzufügen, dass sich Festauflagen erst ab 1000 lohnen, denn in dieser Größenordnung läßt sich schon ein Verlagsauslieferer finden, der Versand und Rechnungswesen übernimmt. Erst dann kann man davon ausgehen, eine höhere Marge zu erwirtschaften als über BoD.

 

LG

Martina

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Zum Auflagendruck ist noch viel mehr zu sagen, zum Beispiel, dass das ja mit Investitionen zu tun hat. Hat man kein Geld dafür, ist BoD eine gute Alternative.

Je nach Druckpreis amortisiert sich eine Auflage von 1000 erst nach 300-500 Exemplaren. Und auf dieses Geld muss man lange warten, denn die Partner zahlen nicht sofort, im Gegensatz zu BoD. Remissionen werden einem wieder belastet, im Gegensatz zu BoD. BoD zahlt ein Garantiehonorar.

Das alles muss man natürlich mit in die Waagschale werfen.

 

LG

Martina

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Sehr Interessante Hintergrundinfos, Martina!

 

Herzlichst

jueb

"Dem von zwei Künstlern geschaffenen Werk wohnt ein Prinzip der Täuschung und Simulation inne."  

AT "Aus Liebe Stahl. Eine Künstlerehe."

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Kaufmännisch betrachtet ist BoD der bessere Deal.
Hm, hm - kommt drauf an. Die Vorteile von BoD in der Aufzählung laufen ja vor allem auf Bequemlichkeit hinaus, von den geringeren Investitionskosten abgesehen. Ob das neben dem Aufwand, der nötig ist, um "Verkäufe von ein paar hundert Exemplaren" zu erzielen, noch eine Rolle spielt, ist durchaus zu überlegen. In den meisten Fällen würde ich das im Vergleich für einen eher geringfügigen, dafür aber sehr lukrativen Mehraufwand erachten. Denn schon ab zwei, dreihundert Exemplaren kann man bei Festauflagen ganz erheblich günstiger wegkommen.

 In die Buchläden kommt man mit BoD ohnehin nicht, es sei denn, man kümmert sich selbst darum. Amazon kann in puncto Bestellbarkeit sehr lästig sein, ist aber ein lösbares Problem, und die meisten Bücher dürfte man bei dieser Größenordnung ohnehin durch persönlichen Einsatz verkaufen. Die theoretische Bestellbarkeit, die man seinen Titeln durch einen vergleichsweise moderaten Aufwand selbst verschaffen kann, dürfte im Zweifel öfter "anecken" als die Libri-Listung, die man bei BoD automatisch hat - aber auf die Verkaufzahlen dürfte das einen eher mikroskopischen Einfluss haben, denn, wie gesagt: BoD wird ohnehin nur zu einem geringen Teil ganz normal im Buchhandel verkauft.

 Dafür komme ich schon bei einer Festauflage von zwei oder dreihundert Stück auf Druckkosten, bei denen ich Bücher zu einer Preis/Seitenratio anbieten kann, die wirklich konkurrenzfähig ist. Das schaffe ich bei BoD nie, und das dürfte im Zweifel mehr Verkäufe einbringen, als man umgekehrt durch die BoD-Vertriebsdienste zusätzlich gewinnen kann. Vorausgesetzt, das ist natürlich korrekt, ich komme überhaupt an die Kunden - aber das kann man wohl voraussetzen, wenn ich ein paar Hundert Bücher verkaufe, und wenn man nur die BoD-Vertriebslogistik benutzt und es ansonsten "laufen lässt" kommt man ohnehin nicht auf solche Zahlen.

 

Kein Urlaub, volle Keller, alles selbst machen ... das ist wahr. Wenn man es als Hobby betrachtet, kann man da natürlich schnell die Lust verlieren. Aber da man 300 Bücher über BoD auch nicht nebenbei verkauft, relativiert sich das Argument durchaus, wenn man solche Größenordnungen anpeilt. Um es mal so zu sagen: Wer sich für BoD entscheidet, weil der Vertrieb bequemer ist, wird vermutlich nicht mal auf hundert Verkäufe kommen. Bei BoD läuft viel von dem lästigen Kleinkram ganz von selbst, aber eben nicht der Verkauf von nennenswerten Stückzahlen.

 Was als Argument für BoD ansonsten noch bleibt, ist eine gewisse "Standardisierung" der Vorgänge und dass man weiß, was man bekommt. Da kann man bei Festauflagen in kleineren Druckereien schon mal unschöne Überraschungen erleben, und gerade wenn man produktionstechnisch nicht erfahren ist, gibt es da eine Menge Fallstricke. Da sollte man sich vorher schon schlau machen, und auch bei BoD kann man erst mal Lehrgeld zahlen, wenn man zu ahnungslos daran geht - missglückte Beispiele aus dem Bereich habe ich jedenfalls schon genug gesehen, obwohl da natürlich der Vorteil besonders schwer wiegt, dass man gleich 300 Fehldrucke bezahlt und im Keller stehen hat  :s22

 

Ich will also nicht sagen, dass es bei Verkäufen von 300 Stück und mehr keinen Grund mehr gibt, BoD zu nutzen. Aber der Hauptgrund für BoD ist halt, dass man solche Verkäufe in den meisten Fällen eben nicht automatisch erwarten kann und BoD verhindert, dass man unverkäufliche Bücher im Keller stapelt.

Sinn ist keine Eigenschaft der Welt, sondern ein menschliches Bedürfnis (Richard David Precht)

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In den meisten Fällen würde ich das im Vergleich für einen eher geringfügigen, dafür aber sehr lukrativen Mehraufwand erachten. Denn schon ab zwei, dreihundert Exemplaren kann man bei Festauflagen ganz erheblich günstiger wegkommen.

Also ich hab erlebt, wie "geringfügig" dieser zusätzliche Aufwand ist. Sagen wir mal, du bringst 240 Stück pro Jahr an den Mann. Dann musst du in jedem Monat 20 Rechnungen schreiben, 20 Stück eintüten, zur Post bringen, den Rechnungseingang kontrollieren, Mahnungen schreiben, wenn die Rechnungen nicht bezahlt werden - wenn Kunden über Buchhandlungen bestellen, wirst du da viele Mahnungen schreiben dürfen, ohne je Geld zu sehen - und vor allem: Auch das will gekonnt sein. Wer sich organisieren kann, vielleicht Einzelhandelskaufmann oder so was gelernt hat, kann das. Bei dem Rest endet es in Chaos ;-). Und wenn die potentiellen Kunden nicht oder viel zu spät beliefert werden, hast du schnell einen Ruf weg - einen schlechten nämlich.

 

Ich hab das erlebt, was passiert, wenn Leute, die es nicht können, sowas selbst machen wollen. Das Ergebnis ist auch nicht besser, als wenn Leute veröffentlichen wollen, die einfach noch nicht soweit sind. Nicht nur Schreiben will gelernt sein, Büro und Verkauf organisieren ebenfalls.

 

 In die Buchläden kommt man mit BoD ohnehin nicht, es sei denn, man kümmert sich selbst darum. Amazon kann in puncto Bestellbarkeit sehr lästig sein, ist aber ein lösbares Problem, und die meisten Bücher dürfte man bei dieser Größenordnung ohnehin durch persönlichen Einsatz verkaufen.

Wenn es Stückzahlen gibt, gibt es auch Bestellungen über Buchhandel. Wenn nicht, ist der Auflagendruck sowieso zu teuer.

 

Die theoretische Bestellbarkeit, die man seinen Titeln durch einen vergleichsweise moderaten Aufwand selbst verschaffen kann, dürfte im Zweifel öfter "anecken" als die Libri-Listung, die man bei BoD automatisch hat - aber auf die Verkaufzahlen dürfte das einen eher mikroskopischen Einfluss haben

 

Da habe ich andere Erfahrungen. Du kannst dir schnell den Ruf verderben und dann bestellt halt niemand mehr das Buch - es sei denn, es gibt wirklich nichts vergleichbares und er will es unbedingt haben.

 

und wenn man nur die BoD-Vertriebslogistik benutzt und es ansonsten "laufen lässt" kommt man ohnehin nicht auf solche Zahlen.

Das ist richtig, die Werbung, wie man sein BUch bekannt mancht, die muss man in beiden Fällen machen.

 

Nur sollte niemand den Aufwand des "Selbst Versendens" unterschätzen. Und wenn man dann endlich Bestellungen von 10 Buchhandlungen hat, ausliefert und feststellt, dass 3 davon auch auf die dritte Mahnung nicht reagieren (das ist eine realistische Annahme), dann ist es schon gut, wenn man wenigstens diesen Teil abgeben kann.

 

Hans Peter

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Wenn es Stückzahlen gibt' date=' gibt es auch Bestellungen über Buchhandel.[/quote']Genau diese Aussage bezweifle ich. Die Leute, von denen ich weiß, dass sie im Eigenverlag wirklich belletristische Bücher verkauft haben, haben das vor allem auf alternativen Wegen geschafft. Du wirst keine Stückzahlen über den Buchhandel verkaufen, vor allem dann nicht, wenn das Buch dort erst bestellt werden muss.

 Ausnahme ist, wenn du einen regelrechten kleinen Verlag hast und über einen längeren Zeitraum mit mehreren Titeln präsent bist und dir insgesamt einen Ruf erarbeitet hast, der entweder Kunden in Buchhandlungen nach dir fragen lässt oder dir schon ein paar Buchhandlungen eingebracht hat, die dich von sich aus anbieten. Aber gerade dann sollte man eh über eine vernünftige geschäftliche Organisation nachdenken.

 

Wenn du vor allem über Lesungen, Veranstaltungen oder bei anderen Gelegenheiten verkaufst, bei denen die Werbung gleichbedeutend mit persönlichem Auftreten ist, dann landet das Gros der "Bestellungen" ohnehin bei dir oder allenfalls im Internet - und das dürfte bei den meisten BoD-Werken um die 300er-Verkäufe eher die Regel sein als eine Beteiligung des Handels. Und gerade bei Belletristik dürften die Selbstläufer, die nur durchs Thema oder zufällig populäre Stichwörter "ganz von selbst" so hochkommen noch weitaus seltener sein als im Sachbuch-Bereich.

 Eine solche Menge an Verkäufe entzündet auch noch keinen "Selbstläufer-Effekt" durch Mundpropaganda. Wenn du 300 Bücher verkaufst, versackt das einfach nur in der Menge und wird selbst bei vielen zufriedenen Kunden nicht dazu führen, dass viele Folgebestellungen in den Buchhandlungen landen. Da ist noch jeder Verkauf ein unmittelbarer Marketing-Erfolg.

 

Wie gesagt, BoD hat viele Vorteile. Aber sobald man wirklich abschätzen kann, wie man seine Bücher verkauft und wie viele davon man verkauft kriegt, relativiert sich das sehr stark. Ich würde BoD also wirklich vor allem für Hobbyproduktionen sehen, bei denen man mehr Wert darauf legt, dass man keinen Stress damit hat, als darauf, wie viel man davon verkauft und was man dafür bekommt. Oder aber für Testballons, bei denen man nicht weiß, was draus wird.

 Wobei Letzteres ohnehin auf die absolute Mehrheit aller Projekte zutreffen dürfte. Denn wer weiß schon wirklich vorher, was er verkauft? Ich habe deutlich mehr Selbstverleger getroffen, die vorher glaubten, sie könnten locker ein paar hundert Exemplare verkaufen, als solche, die es tatsächlich geschafft haben.

Sinn ist keine Eigenschaft der Welt, sondern ein menschliches Bedürfnis (Richard David Precht)

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Hallo Spinner,

 

ja, da kann ich nur zustimmen: Viele Neu-Autoren überschätzen den Aufwand, den es bedeutet, ein Buch zu verkaufen. Ein paar hundert Exemplare per Eigenverlag (oder BoD) unter die Leute zu bringen, kostet schon Schweiß  ;)

Ich kenne eine Autorin, die es tatsächlich im Eigenverlag (also Druckerei, nicht BoD) geschafft hat, Tausende Bücher zu verkaufen. Sie ist aber auch sehr rührig gewesen und hat sehr, sehr viele Veranstaltungen gehabt. Und weil sie richtig viel Wert darauf gelegt hat, dass ihre Bücher auch optisch ansprechend sind, sind die weggegangen wie die berühmten warmen Semmeln - auch jenseits der Buchhandlungen.

Aber wer nicht dazu bereit ist, diesen Weg zu gehen, der wird es in der Tat schwer haben. Selbst wenn man schon einigermaßen "etabliert" ist, werden die Verkaufszahlen von BoDs im Normalfall nicht annähernd die der Verlagsausgaben erreichen. Auf meinen Fall bezogen, hängt das aber auch damit zusammen, dass meine bisherigen BoDs allesamt Ausflüge in Nischenbereiche waren (Gedichte, Textsammlungen).

Man kann sagen, ich habe meine private Mischkalkulation gemacht - ein gut verkaufter Roman und anschließend ein "Selbstgemachtes"  :D

Mein erstes Buch per BoD ("Baumgesicht") habe ich deshalb gemacht, weil das in kleiner Auflage erschienene Buch seit Jahren vergriffen war und das Thema (besagte Gedichte und Kurzgeschichten im Mix - ja, ja, ich weiß, das macht man eigentlich nicht  :-/ ) für (meinen) Publikumsverlag nun nicht geeignet war.

Andererseits haben bei Lesungen aber immer wieder vereinzelt Leute nachgefragt, warum es mein Debüt nicht mehr gibt.

Ich finde es jedenfalls super, dass es heutzutage möglich ist, so breitgefächert kreativ zu sein.

 

Viele Grüße

Nikola

 

PS: Ist es eigentlich zulässig, im Buch-Eigenwerbebereich hier im Forum auch ein BoD-Buch einzustellen? Dann könnte ich ja mal mein neuestes (sehr, sehr kleines, aber mit viel Freude gemachtes) da reinposten.

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PS: Ist es eigentlich zulässig, im Buch-Eigenwerbebereich hier im Forum auch ein BoD-Buch einzustellen? Dann könnte ich ja mal mein neuestes (sehr, sehr kleines, aber mit viel Freude gemachtes) da reinposten.

Hallo Nikola,

 

kurze Antwort: Nein.

Lange Antwort: Im dort festgepinnten Posting "Erst Lesen, dann posten" (Link ungültig) (Link ungültig)

 

Der Text stammt noch aus der Zeit, als auch Einsteiger ohne Veröffentlichungen Mitglied werden konnten. Dies ist nicht mehr der Fall. Der dahinterliegenden Gedanke dieser Regel bleibt aber der gleiche: Die Veröffentlichung in einem Verlag als besondere Errungenschaft und Meilenstein.

 

Gruß,

 

Andreas

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Hallo lieber Thot,

 

danke für den Hinweis und *schäm*

(fürs Nicht-richtig-Lesen)

 

Und dass Du mich jetzt noch mit "k" schreibst, macht mich glücklich  :s17

 

Herzlichst

Nikola

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Ich hab`s auch korrigiert  ::)

Aber was hast Du denn mit dem armen Smiley gemacht?

 

Ich habe mir erlaubt, den Ärmsten aus seiner misslichen Lage zu befreien und wieder hinter den PC zu setzen:

 

http://smilies.montsegur.de/32.gif

 

 

Eine schöne Woche!

Nikola

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