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Lisa

Die Gabe der Jungfrau von Deana Zinßmeister

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„Die Gabe der Jungfrau“ von Deana Zinßmeister

 

Zur Autorin:

Deana Zinßmeister hat mit dem Schreiben ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Bereits mit ihrem ersten historischen Roman „Das Hexenmal“ gelang ihr auf Anhieb ein Erfolg. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern im Saarland. Weitere Romane von Deana Zinßmeister sind bei Goldmann in Vorbereitung. Mehr Informationen unter: (Link ungültig)

 

Klappentext:

Ein Dorf in der Kurpfalz um 1525. Anna Maria wächst mit vier Brüdern auf einem Hof auf, bis ihr Vater zwei seiner Söhne in den Krieg schickt, damit sie für die Sache der Bauern kämpfen. Anna Maria versucht den Vater umzustimmen, doch vergebens. Bevor die Brüder aufbrechen, geben sie ihrer Schwester das Versprechen, dass keiner ohne den anderen heimkehren wird. Doch dann sieht Anna Maria die beiden eines Nachts im Traum und weiß, dass sie in Gefahr sind. Nun hält sie nichts mehr zu Hause, denn sie verfügt über die Gabe, in ihren Träumen den Tod vorherzusehen…

 

Meine Meinung:

Dürfte ich nur drei Worte zu Deana Zinßmeisters neuem Roman „Die Gabe der Jungfrau“ sagen, so wären es diese: spannend, erfrischend anders. Die letzten Tage musste ich auf der Berlinale immer wieder Zeit überbrücken, was mir Dank diesem Pageturner großen Spaß gemacht hat!

 

Ich möchte wegen den vielen spannenden Wendungen, die der Roman einschlägt, nicht mehr vom Inhalt verraten, als es die beiden Klappentexte des Buches tun. Nur so viel: Schon mit dem Prolog hat mich die Autorin sofort am Haken: In einem nächtlichen Waldstück beweint ein junger Mann den toten Bruder. Und auch sofort ist klar: Der Tote muss einer von Anna Marias Brüdern sein. Doch es fallen keine Namen. Ist es Peter? Oder Matthias? Was ist passiert? Mit dieser geschickten Eröffnung lädt die Autorin alle nachfolgenden Szenen, in denen die beiden Brüder vorkommen, mit Subtext und zusätzlicher Spannung auf.

 

Das erste Kapitel springt in der Zeit zurück und beginnt mit einem Traum: Eine junge Frau wandelt über ein Schlachtfeld, der Schnee ist mit Blut getränkt. In der Ferne sieht sie zwei Männer, die ihr vertraut vorkommen, einer scheint verwundet. Im Näherkommen erkennt sie voller Entsetzen den Verwundeten – und wacht durch einen Schrei auf. Wen hat sie gesehen? Peter? Oder Matthias?

 

Es ist September, noch ist kein Schnee gefallen, aber Anna Maria weiß: die Frist, die ihr bleibt, die Brüder zu finden und zu warnen, ist sehr kurz. Sie setzt sich gegen ihren Vater durch und zieht als Pilgerin getarnt los. Doch der alte Hofmeister hat seiner Tochter eine geheime Losung anvertraut und ihren Pilgerstab markiert. Die gefahrvolle Reise der jungen Frau beginnt, - und mit dem zweiten Kapitel wird nun auch die besondere Dramaturgie deutlich, die die Autorin für ihre Geschichte gewählt hat. Sehr geschickt bereitet die Autorin die Wechsel in die Rückblenden vor. Sie nutzt Momente, in denen sich ihre Figuren ausruhen und gleichzeitig durch einen Gegenstand oder eine Beobachtung assoziativ an ihre Vergangenheit erinnert werden. So fächern sich für den Leser mehrere Handlungsstränge auf, die aber so klar miteinander verbunden sind, dass ich zu keiner Zeit verwirrt war oder zurück blättern musste. Im Gegenteil. Durch diese besondere Dramaturgie erhöht sich die Spannung enorm, gleichzeitig erhält der Leser manchmal einen Wissensvorsprung vor einer Figur und kann im Gegensatz zu dieser bestimmte Schlüsse ziehen oder Befürchtungen hegen.

 

Diese besondere Dramaturgie passt meiner Meinung nach hervorragend zur Geschichte, die in "Die Gabe der Jungfrau" erzählt wird. Sie lässt den Leser unmittelbar erleben, wie die Konflikte aus der Vergangenheit bis in die Gegenwart hineinragen und sie beeinflussen, wie die verschiedenen Figuren ihre Geheimnisse hüten und parallel zueinander agieren, sich dabei in die Quere kommen, sich gefährden, usw.. Durch die verschiedenen Blickwinkel fächert die Autorin so ein spannendes und vielschichtiges Kaleidoskop dieser Epoche vor dem Leser auf. Und was mir ganz besonders gut an dieser Dramaturgie gefiel: Gleich im ersten Kapitel erfährt der Leser, dass Anna Marias Mutter Elisabeth vor ein paar Jahren verstorben ist. In der ersten Rückblende lernt man Elisabeth aber kennen, begleitet sie bei ihrem Handeln. Sie bleibt keine Tote, an die sich ihre Kinder erinnern, von der sie sprechen, sondern wird lebendig. Das gilt auch für die anderen "Toten" in diesem Roman.

Die Geschichte selbst wird mit einer auktorialen Perspektive erzählt, was wunderbar zur gewählten Dramaturgie und dem Effekt des „In den Zeiten Hin- und Hergleitens“ passt.

 

Mit  „Die Gabe der Jungfrau“ beweist Deana Zinßmeister für mich eindrucksvoll, dass sie zu den spannendsten Autorinnen des historischen Romans gehört.

 

Liebe Grüße

Lisa

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Liebe Lisa!

Ich fühle mich geehrt, dass mein Roman von Dir eine so wunderbare Rezension bekommen hat. Meinen herzlichsten Dank!

Deana

"Deana Zinßmeister ist in der obersten Riege deutscher Historienroman-Autorinnen angekommen (Alex Dengler, führender Buchkritiker)&&Homepage: www.deanazinssmeister.de

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Liebe Deana,

sorry, ich hatte deinen Namen falsch geschrieben, habe ich gerade geändert.

 

Und: Ich habe für die vergnüglichen Lesestunden zu danken!

 

Liebe Grüße

Lisa

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Nein, Lisas Kommentar hat völlig ausgereicht ;), und ich habe es gestern gekauft und schon angefangen... Hach, kann jetzt schnell Wochenende sein, damit ich viel Zeit zum Lesen habe?!?

"Felix", FVA 2015,  jetzt als Kindle eBook // Ab 12.7.2021: "Liebe braucht nur zwei Herzen", Penguin Verlag // Sommer 2022: "Wenn dein Herz woanders wohnt", Penguin Verlag

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Lieber Hans Peter!

Was soll ich zu solch einer wunderbaren Rezension noch sagen, außer:

DANKE!!

 

Herzlichst

Deana

"Deana Zinßmeister ist in der obersten Riege deutscher Historienroman-Autorinnen angekommen (Alex Dengler, führender Buchkritiker)&&Homepage: www.deanazinssmeister.de

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