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Patrick

Verbrannter Autorenname?

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Ich habe schon mehrere Romanentwürfe erfolglos bei Verlagen eingereicht. Nun meinte ein Agent, das Vorgehen, es immer wieder mit einem neuen Manuskript zu versuchen, könnte nachteilig sein. Er sieht die Gefahr, dass mein Name bei den Verlagen negativ bekannt wird, wenn ich dort dauernd erfolglos was einreiche. So nach dem Motto "Das ist schon wieder was von dem XY, den wir schon dreimal abgelehnt haben".

 

Die Gegenposition wäre aus meiner Sicht, dass ein Autor, der es immer wieder versucht, zeigt, dass er an seinem Handwerk arbeitet und Durchhaltewillen hat.

 

Wie sind eure Erfahrungen?

 

Beste Grüße

Patrick

"Ich habe nicht geschossen, nur ein bisschen- Absurde Ausreden vor Gericht", Ullstein 2018

"Justiz am Abgrund - Ein Richter klagt an", Langen-Müller 2018

"Jurafakten - Verbotene Süßigkeiten, erlaubte Morde und andere Kuriositäten aus Recht und Gesetz", Ullstein 2019

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Hallo Patrick,

 

ich kann zwar nicht aus meiner Erfahrung sprechen, finde die Aussage deines Agenten aber etwas unlogisch. Du hast doch bereits veröffentlicht. Und nicht nur ein Buch, sondern drei, oder?

 

Sicher, wenn du jetzt in einem anderen Genre schreiben möchtest, ist das natürlich eine neue Herausforderung. Aber, es muss nicht immer am Autor liegen, könnte ja auch sein, dass der Agent kein Verkaufstalent ist ;). Das möchte ich nur mal so in den Raum werfen. Hat dein Agent die ersten Bücher vermittelt, oder war das ein Gespräch mit irgendeinem Agenten?

 

LG

Petra

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Die Aussage des Agenten bezog sich allein auf Thriller. Ich habe 14 juristische Humorbücher geschrieben, allerdings bei Verlagen, die für ein Thrillerprojekt nicht in Frage kommen. Dieser Agent hatte auch nichts mit den Jura-Jux-Büchern zu tun, da ich seinerzeit noch keinen brauchte.

Eine andere Agentin hat übrigens bereits vor Einreichung des Exposes mitgeteilt, dass sie grundsätzlich nur ein einziges Projekt pro Bewerber prüfen wird, weitere Anfragen danach grundsätzlich nicht mehr in Erwägung gezogen werden.

 

Beste Grüße

Patrick

"Ich habe nicht geschossen, nur ein bisschen- Absurde Ausreden vor Gericht", Ullstein 2018

"Justiz am Abgrund - Ein Richter klagt an", Langen-Müller 2018

"Jurafakten - Verbotene Süßigkeiten, erlaubte Morde und andere Kuriositäten aus Recht und Gesetz", Ullstein 2019

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Hallo,

ich verstehe schon, was der Agent meint. In Verlagskreisen merkt man sich ja die Autorennamen; auch die Namen abgelehnter MS werden in Datenbanken gespeichert. Wird nun ein- und derselbe Autor innerhalb eines kurzen Zeitraums mehrmals abgelehnt, dann wird er irgendwann nicht mehr ernstgenommen.

Ich selbst habe innerhalb eines kürzeren Zeitraums mehrere Pseudonym-Projekte bei verschiedenen Verlagen angeboten (bzw. mein Agent hat das getan). Ich habe am Ende zwar immer einen Verlag dafür gefunden und war auch zuvor schon eine vielfach veröffentlichte Autor, aber die Problematik, zu oft an die gleiche Türe zu pochen, war durchaus gegeben.

Liebe Grüße,

Julia

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Wie sind eure Erfahrungen?

Dass ich vor einiger Zeit eine Agentur mit einem, nennen wir es liebevoll und in einem unverschämten Maße beschönigend einfach "unausgereiftes Manuskript", belästigt habe und mich jetzt schon davor grause, das nächste Mal mit einem richtigen Projekt an sie heranzutreten. Was ich aber auf jeden Fall vorhabe.

 

Ich denke, dass es, wie du schon gesagt hast, immer zwei Arten von Leuten auf Verlags-/Agenturseite geben kann. Die einen, die einen "verbrannten" Namen sehen und die anderen, die einen unermüdlichen Kämpfer sehen. Leider weiß man nie vorher, an wen man gerät. ;) Ist also ein Balanceakt.

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Es hängt sicher auch von den Ablehnungsgründen ab. Wenn es sich um etwas Thematisches handelte, aber Handwerk und Stil gut sind, ist das etwas anderes, als wenn der Stil eine Katastrophe ist.

 

Gruß, Melanie

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Ja, das weiss man aber nicht.

Ich bin davon ueberzeugt, dass "Thema passt gerade nicht" sehr oft heisst: Wollen wir nicht, haben aber nach einer netten Begruendung gesucht. (Es sei denn, der Verlag sagt ausdruecklich: Zeigen Sie uns bitte etwas anderes. Aber dann stellt sich ja die Frage: Verbrannt oder nicht?, gar nicht)

Mein Agent raet daher im Zweifelsfall auch zum Pseudonymwechsel, wenn sich Ablehnungen haeufen. Und vor allem zur besonders gruendlichen Vorbereitung und Pruefung eines neu anzubietenden Projekts. Es nuetzt einem ja nichts, wenn man immer wieder schnell was aus dem Boden stampft und damit gegen Waende laeuft.

Meine Agentur zieht nach mehreren Ablehnungen oft eine weitere Lektoratsrunde und Beratung durch, was ich sehr sinnvoll finde. Da koennen dann Ablehnungsgruende geprueft und Texte gegebenenfalls noch einmal bearbeitet oder aber Kritikpunkte beim naechsten Projekt beachtet werden.

 

Viel Erfolg wuenscht

Charlie

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

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Eine andere Agentin hat übrigens bereits vor Einreichung des Exposes mitgeteilt, dass sie grundsätzlich nur ein einziges Projekt pro Bewerber prüfen wird, weitere Anfragen danach grundsätzlich nicht mehr in Erwägung gezogen werden.

 

Da würde mich aber gern mal interessieren, welche Agentin das gewesen ist. Wenn du das nicht öffentlich nennen willst, gern auch als PN.

 

Das Thema an sich betrifft mich auch, allerdings habe ich es beim letzten Mal so gehandhabt, dass ich ganz forsch in die Offensive gegangen bin. Allerdings war das bei Agenturen. Ich habe mir die Absagemails der Agenturen genommen und dann im Antwortmodus (so dass für die Agenturen ihr Absagetext noch lesbar war) geschrieben: "Mit meinem Roman ... habe ich Sie zwar nicht überzeugen können, aber wie wäre es damit..." (so ungefähr).

 

Die meisten haben zurückgeschrieben, dass ich was schicken soll. Keine von denen hat in irgendeiner Weise negativ reagiert.

 

Ich finde, wenn die Verlage sich positiv an den Autor erinnern (und davon gehe ich mal aus), kann dieses "sich erinnern" auch durchaus einen Vorteil bedeuten. Man weiß dann: aha, das ist xy, mal sehen, was er diesmal hat, die letzten waren nicht schlecht, vielleicht reicht es ja diesmal...

 

LG Cornelia

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Hallo Patrick,

 

wenn ich es richtig verstanden habe, hast du selbst noch keine Agentur.

Genau das würde ich dir raten: Gib deinen Text in die Hände eines erfahrenen Agenten, so verhinderst du, dass dein unausgereiftes Manuskript einem Lektor in die Hände fällt.

Ein guter Agent wird dich auf Schwächen deines Textes hinweisen und dir helfen, ihn "verkaufsfähig" zu machen.

 

Ich kenne mich da zwar nicht so gut aus, aber ich schätze, dass Verlage inzwischen gewohnt sind Manuskripte zu kriegen, die bereits mit einer Agentur bearbeitet wurden. Dementsprechend werden sie einen Text erwarten, der schon weitgehend ausgereift ist.

 

Falls ich mich irre, korrigiert mich bitte!

 

Grüsse,

 

Mascha

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Ich bekam, als ich noch Manuskriptgutachten geschrieben habe, mal das Manuskript eines deutschen Autors vom zuständigen Lektor mit dem launigen Spruch in die Hand gedruckt: "Von haben wir schon mal was geprüft. Aber ich denke, nach fünf Jahren kann man da ruhig noch mal genauer hinschauen."

 

Daraus würde ich jetzt gleich ein paar Dinge ableiten:

1. Es kann in Verlagen durchaus im Gedächtnis bleiben, was man schon eingereicht hat.

2. Ein Ausschlusskriterium für weitere Bewerbungen muss es nicht sein.

3. Je nachdem, wie man im Gedächtnis bleiben kann, kann es zumindest sein, dass der Lektor denkt, der Autor ist noch zu weit von der Veröffentlichung entfernt - was dann dazu führen kann, dass weitere Bewerbungen tatsächlich erst mal nicht geprüft werden.

 

Verallgemeinern würde ich davon allerdings nichts. Im Einzelfall können die Folgen sicher sehr schwanken, je nachdem, mit welchem Lektor man es zu tun hat und wie die vorangegangenen Einsendungen im Gedächtnis bleiben; wie das Verlagssystem oder die Verlagsphilosophie beschaffen sind. Jeder Einzelfall ist anders. Gilt gerade bei Verlagen. ;)

 Ich würde also sagen, es ist ein Gedanke, den man nicht von der Hand weisen kann. Aber kein selbstverständlicher, berechenbarer Mechanismus. Im Zweifel sollte ein Agent einschätzen können, wie es sich bei seinem Autor gerade verhält.

Sinn ist keine Eigenschaft der Welt, sondern ein menschliches Bedürfnis (Richard David Precht)

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Eine andere Agentin hat übrigens bereits vor Einreichung des Exposes mitgeteilt, dass sie grundsätzlich nur ein einziges Projekt pro Bewerber prüfen wird, weitere Anfragen danach grundsätzlich nicht mehr in Erwägung gezogen werden.

 

 

Sind das nicht vor allem Ansagen, um möglichst Leute abzuschrecken?

Im professionellen Kontakt, wenn mal bekannt ist, dass man schreiben kann ;-), würde das doch kein Mensch sagen?

 

LG

Anni

Autorin | Ein  Buch schreiben

Das Leben ist zu kurz für schlechte Bücher

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