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(WernerB)

Wie lange dauert es, bis Verlage der Agentur ab- oder zusagen?

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Hallo,

als "Agenturneuling" verunsichert mich das Schweigen der Agentur (und der Verlage). Ich wüsste gerne, ob das alles völlig normal ist und ich mich selbst verrückt mache oder ob meine Zweifel berechtigt sind.

 

Zum Sachverhalt und zu meinen Vorerfahrungen: Bislang habe ich Sachbücher und ein belletristisches Buch mit Erzählungen veröffentlicht in einem Verlag, der auf Sachbücher spezialisiert ist. Dafür habe ich keine Agentur gebraucht und im direkten Kontakt mit dem Verlag ging eigentlich alles immer sehr schnell.

 

Für meinen ersten Roman habe ich eine Agentur gesucht, weil ich mir vorstelle, dass die das besser vermitteln können als ich. Der Roman (Exposé, Leseprobe) liegt nun bei einer Agentur respektive bei 11 Verlagen, und zwar laut Agentur seit Juli. Ebenfalls laut Agentur gab es- als ich im Dezember nachfragte- bislang von drei Verlagen Absagen, von den andern liege noch keine Rückmeldung vor.

Ist das normal, dass die Verlage sich auch gegenüber den Agenturen so viel Zeit lassen ? Oder anders ("ketzerisch") gefragt: Brauche ich eine Agentur, um die Unterlagen zu den Verlagen zu schicken und dann endlos zu warten oder ist da möglicherweise etwas "faul".

Ich würde mich freuen, wenn mir der/die ein/eine oder andere aus den Zweifeln helfen könnte.

 

Viele Grüße

Werner

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Würdest Du uns denn verraten, welche Agentur das ist?

 

Bei den großen Agenturen dauert das jedenfalls nicht so lange. Schon, weil die ja die entsprechenden Lektoren meist persönlich kennen und da ganz gut nachhaken können.

Nach Einsendung durch die Agentur solltest Du nicht viel länger als sechs Wochen auf Antworten warten müssen.

 

Aber warum nervst Du denn Deine Agentur nicht? Die sind ja nicht dazu da, tatenlos rumzusitzen und Dein Manuskript de facto auf Eis zu legen?

"Bis in den Tod hinein" erscheint im Juli 2013 bei Blanvalet.

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Stephanie Schuster

Hallo Werner,

 

ein halbes Jahr ist auch bei großen Agenturen realistisch. Die Warterei ist nervtötend. Ein Agent kann Dein Manuskript zwar auf den richtigen Schreibtisch legen, er kann die Lektoren aber nicht zwingen, es zu lesen. Ich denke mir, dass Du jetzt "wos Arbeiten wieder los geht", bald hören wirst.

 

Viel Glück

wünscht

 

Rebecca

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Soweit ich weiss, gibt es unter den grossen Agenturen nur eine, die teilweise so lange warten laesst. Ich habe dieselben Erfahrungen wie Vincent und hoere es so auch von anderen Kollegen, die z.B. von Schlueck, AVA etc. vertreten werden: Innerhalb von sechs Wochen kommt Nachricht (wenn sich z.B. durch Weihnachten, Krankheit eines Lektors etc. etwas verschiebt, gibt der Agent Bescheid).

 

Ich persoenlich rate davon ab, ein halbes Jahr Geduld zu haben, da ich immer wieder von Kollegen, die von ANDEREN Agenturen vertreten wurden, gehoert habe, dass dort Autoren als Karteileichen behandelt wurden. Diese Kollegen wechselten dann nach ewigem Warten die Agentur, hatten ein Jahr verloren und fanden bei neuen Agenturen schnell einen Verlag.

 

Viel Erfolg wuenscht Charlie

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

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Hallo Werner,

 

ich möchte Rebecca beipflichten. Dass ein Agent, innerhalb von sechs Wochen nach Verschickung des Manuskripts an diverse Verlage schon mit einer Erfolgsmeldung aufwarten kann, kommt sicherlich vor - die Regel scheint es mir jedoch nicht zu sein. Ich selbst bin bei einer sehr renommierten Agentur und soweit ich mich erinnere, dauerte die Vermittlung meines ersten Buches zwei bis drei Monate. Oder vielleicht sogar noch länger. Möglicherweise ist der Lektor, mit dem der Agent in der Regel zusammenarbeitet, gerade im Urlaub, ist krank oder hat gerade viel zu tun. Oder man wartet im Verlag auf eine Zweitmeinung. Zudem kann man von einem Agenten nicht erwarten, dass er jede Reaktion eines Verlages dem Autor sofort mitteilt (es sei denn, es handelt sich um eine sensationelle Botschaft)- in der Regel kommt das Feedback gebündelt.

 

Agenten zu sehr zu drängen und auf die Pelle zu rücken habe ich immer vermieden und bin eigentlich gut damit gefahren. Trotzdem würde ich mich an deiner Stelle jetzt höflich, aber bestimmt bei deinem Agenten melden und nachfragen. Viel Glück! Ich drücke die Daumen.

 

Herzlichst

jueb

"Dem von zwei Künstlern geschaffenen Werk wohnt ein Prinzip der Täuschung und Simulation inne."  

AT "Aus Liebe Stahl. Eine Künstlerehe."

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Stephanie Schuster

@ Charlie: soweit ich es verstanden habe, wollte Werner wissen, wielange ein Verlag der Agentur ab- und zusagt, nicht, wielange ein Agent schweigt. Beim Agenten nach ein paar Wochen nachzufragen, ist doch Teil des Arbeitsverhältnisses.

 

LG Rebecca

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"Schweigen der Agentur" lese ich in Werners Beitrag in der ersten Zeile.

Und das macht mir, um ehrlich zu sein, Sorgen. (Ich muss bei meiner Agentur uebrigens nicht nachfragen, das ist nicht Teil des Arbeitsverhaeltnisses, sondern ich werde ueber die Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten. Aber das kann bei anderen Agenten natuerlich anders sein.)

Vielleicht bin ich zu misstrauisch, das ist fraglos moeglich. Ich weiss aber von mehreren in diesem Forum vertretenen Kollegen, die alle bei ein und derselben voellig serioesen, grossen, renommierten Agentur in der Schublade liegen blieben, bis ihnen nach einem Jahr der Kragen platzte. Die betreffende Agentur kuemmert sich um ihre erfolgreicheren Autoren aber wohl ausgezeichnet.

Natuerlich moechte ich mich nicht in Nesseln setzen und auch nicht Dinge in die Welt setzen, die ich ja nur vom Hoerensagen kenne.

Also sag ich jetzt lieber nichts mehr dazu, sondern hoffe, dass die betroffenen Kollegen sich via PN bei Werner melden? Oder dass Werner vielleicht jemanden anmailt, der von derselben Agentur vertreten wird wie er?

 

Ich weiss ja nicht, ob dieselbe Agentur gemeint ist, mir kam nur der Bericht von Werner sehr bekannt vor.

 

Herzlich,

Charlie

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

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Ist das normal, dass die Verlage sich auch gegenüber den Agenturen so viel Zeit lassen ? Oder anders ("ketzerisch") gefragt: Brauche ich eine Agentur, um die Unterlagen zu den Verlagen zu schicken und dann endlos zu warten oder ist da möglicherweise etwas "faul".

 

Ja, auch gegenüber Agenturen brauchen die Verlage Zeit. Rückmeldung von einigen hast Du ja offensichtlich über Absagen und Prüfungsbedarf schon bekommen. Auch Agenturen können, wie schon erwähnt, Verlage nicht zwingen, ein Ms zu lesen und zu bewerten. Immerhin ist die Agentur aber so rege, dass sie 11 Verlage angesprochen hat. Da nützt es auch nichts, den Agenten zu nerven.

Und wenn Du selbst Dein Ms verschickst, wird es möglicherweise sogar noch länger dauern, weil Du die richtigen Ansprechpartner im Verlag gar nicht kennst.

 

Geduld ist die Kardinaltugend des Autors.

 

Andrea

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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@all

Also zunächst einmal bedanke ich mich für die Antworten. Offensichtlich haben aber alle unterschiedliche Erfahrungen gemacht respektive unterschiedliche Meinungen dazu.

Um noch mal zu präzisieren : Bei der Agentur kann ich selbst nachfragen- trotzdem fände ich es besser, wenn ich gelegentlich per kurzer Mail über den Zwischenstand informiert würde ( aber ist nicht so schlimm.) Was mich irritiert, ist der Umstand, dass Agenten (offenbar/tatsächlich?) genau so lange auf Rückmeldung warten müssen wie der gewöhnliche "Wald- und Wiesenautor".

Meine- vielleicht laienhafte- Vorstellung war/ist, dass die schneller Rückmeldung bekommen, denn meiner Vorstellung nach haben die ja den richtigen "Draht zum richtigen Ansprechpartner im Verlag.

@Vincent

Im öffentlichen Bereich kann ich aus naheliegenden Gründen nicht mitteilen, um welche Agentur es sich handelt. Da existiert ja derzeit noch ein Vertrags- respektive "Vertrauensverhältnis".

 

"dass dort Autoren als Karteileichen behandelt wurden." (Zitat Charlie)

Ein wenig habe ich diese Befürchtung auch, deshalb meine Verunsicherung.

 

Vielen Dank für eure Hinweise!

 

Gruß

Werner

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Ich habe die gleichen Erfahrungen wie Werner gemacht. Bei einem Manuskript, das dem Agenten seit 8 Monaten vorliegt, gibt es immer nur Vertröstungen - und das auch nur, wenn ich nachfrage. Als ich dann nach seiner Vermittlungsquote fragte, reagierte der Agent verschnupft und verweigerte die Aussage. Erstaunlicherweise handelt es sich um einen bekannten Agenten, der sonst in diesem Forum gelobt wird.

Nach einem halben Jahr liegt der Verdacht, als Karteileiche behandelt zu werden, durchaus nahe, und Werner sollte einen Agentenwechsel in Betracht ziehen.

 

Beste Grüße

Patrick

"Ich habe nicht geschossen, nur ein bisschen- Absurde Ausreden vor Gericht", Ullstein 2018

"Justiz am Abgrund - Ein Richter klagt an", Langen-Müller 2018

"Jurafakten - Verbotene Süßigkeiten, erlaubte Morde und andere Kuriositäten aus Recht und Gesetz", Ullstein 2019

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Ich kann nur noch einmal raten, erfahrene Kollegen, die vom selben Agenten vertreten werden, anzumailen und um Hinweise zu bitten. Die wenigsten koennen sich leisten, ein Jahr in den Sand zu setzen, es waere einfach schade um die Zeit.

 

Viel, viel Glueck bei der Vermittlung wuenscht

Charlie

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

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Ich kann nur noch einmal raten, erfahrene Kollegen, die vom selben Agenten vertreten werden, anzumailen und um Hinweise zu bitten. Die wenigsten koennen sich leisten, ein Jahr in den Sand zu setzen, es waere einfach schade um die Zeit.

 

Ist schon geschehen, bzw. "man" steht/stand per PN in Kontakt miteinander.

 

Viele Grüße und Dank für die guten Wünsche

Werner

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Hallo zusammen,

 

ich holen diesen Thread noch einmal hervor, weil mir hierzu eine weitere Frage eingefallen ist, die auch Patrick schon kurz ähnlich aufgeworfen hat.

 

Wenn ein Agent nach dem kompletten Manuskript fragt, wie hoch oder niedrig sind dann die Chancen, dass es zu einem Agenturvertrag kommt? Hat da jemand Erfahrungswerte? Oder ist das von Agentur zu Agentur verschieden? Oder,...?

 

Herzlichen Dank vorab für die Antworten!

 

LG

Katrin

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Liebe Katrin,

 

laut meiner Erfahrung sind die Chancen 50:50.

Die Leseprobe hat Interesse geweckt, also möchte man mehr davon lesen. Das ist doch schon mal prima! Danach wird dann entschieden.

Wenn du neu im Geschäft bist ;), wird man dir vermutlich nur einen Agenturvertrag geben, wenn der Agent überzeugt ist, es vermitteln zu können. Ist er von dem ganzen MS am Ende nicht mehr so begeistert, wie zu Beginn der Lektüre, wird er dir möglicherweise nicht sofort einen Vertrag geben.

 

So ist es bei mir gewesen. Ist aber auch verständlich, denke ich. Was nützt mir ein Agenturvertrag, wenn ich kein gutes Manuskript vorlege? Wenn nichts zum Verkauf da ist, und ich erst ein neues Manuskript schreiben muss, bringt mich auch ein Vertrag letztendlich nicht weiter. So sehe ich das. Ich lasse mich aber gerne eines Bessren belehren.

 

Sicher ist das aber auch von Agentur zu Agentur und von Fall zu Fall anders.

 

LG

 

Petra

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Hi Werner,

 

wenn eine Agentur nicht mehr leisten kann als du selbst, dann brauchst du sie nicht. Ich erwarte von einer Agentur, dass sie einen direkten telefonischen Draht zu den Lektoren hat und schneller bedient wird, als der restliche Stapel.

 

Meine Erfahrung mit Absagen ist, dass sie immer kommen, also nichts vergessen wird, teilweise sehr spät trudeln die Briefe ein, wertlose Feedbacks sind oft dabei, denn die Verlage beschäftigen Hilfskräfte mit den Absageschreiben, die nur die Stapel abarbeiten sollen.

 

Viel Glück wünscht

 

Sebastian Schnoy

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Hi Werner,

 

Ich erwarte von einer Agentur, dass sie einen direkten telefonischen Draht zu den Lektoren hat und schneller bedient wird, als der restliche Stapel.

 

 

 

Ich eigentlich auch. Aber da ich im Agenturmetier keinerlei Erfahrungen habe, muss ich die "Dinge" wohl auf mich zukommen lassen.

 

Gruß

Werner

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