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Nati

noch eine Agentur- Frage

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Hallo,

 

die Agentursuche ist ja immer wieder ein Thema. Leider ist sie bisweilen schon genau so schwierig wie die Verlagsuche, was mich doch sehr nachdenklich stimmt. Und so habe ich eine Frage, die mir unter den Nägeln brennt.

 

Judith erwähnt in einem anderen Thread folgendes:

meine Erfahrung ist, dass Agenten alles wissen wollen, womit Du bereits einmal in der Verlags- und Agenturwelt mit anderen in Kontakt getreten bist.

 

Genau das beschäftigt mich zunehmend. Es ist mir durchaus klar, dass eine Agentur wissen muss, ob und bei welchem Verlag man sein MS bereits angeboten habe. Jedoch frage ich mich, weshalb es für einige Agenturen auch so wichtig ist, zu wissen, bei welchen anderen Agenturen man sich bisher beworben hat. Ich mein, versteht mich nicht falsch. Sollte eine Agentur nicht völlig unbefangen die Arbeiten prüfen, die man ihnen zuschickt?

Oder ist es bis Weilen so, das wenn der Agent aus dem Anschreiben entnimmt, das man schon bei Agentur X und Y vorstellig war, als Autor dann eh keine Chance mehr hat?

 

verunsicherte Grüße von

Nati

Wer die Flinte ins Korn wirft sollte aufpassen, dass er kein blindes Huhn damit erschlägt.

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Das könnte sicherlich Natalja am besten beantworten. Aber nach meinen persönlichen Erfahrungen mit Agenten in Gesprächen würde ich sagen, dass es sich bei dieser Frage einfach um einen Gesamtüberblick handelt, den der Agent haben möchte.

Die Zusammenarbeit mit einer Agentur ist eine geschäftliche Partnerschaft. Natürlich möchte man über seinen Partner so viel wissen wie möglich, damit man sich ein vollständiges Bild machen kann.

Wenn man sich für einen Job bewirbt, möchte die neue Firma auch wissen wo man vorher gearbeitet hat, was selten einer Einstellung im Wege steht.

Für eine Agentur könnte es peinlich werden, wenn sie jemanden vertritt, der sich bereits woanders beworben hat, und das nicht weiß! Das könnte zu Verärgerung führen. Der Agent sollte wissen woran er ist bei seinem Gegenüber, damit er auch nicht überrascht ist, wenn Agent XY ihm sagt, dass er diesen Autor von einer Bewerbung her kennt.

 

Ein Grund ein MS abzulehnen, nur weil das bereits 3 andere Agenten getan haben, ist das nicht. Es zählt immer die Chance, die ein bestimmter Agent aufgrund seiner Kontakte bei den Verlagen dem MS einräumt. Da ist es ganz egal wie viele andere vorher nichts damit anfangen konnten.

 

Natalja als Agentin mag das anders sehen, ich kann nur meinen Eindruck schildern.

 

LG

Martina

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Hallo Nati,

 

wenn ich vorher mit einem anderen Agenten zusammengearbeitet habe, würde ich das sagen. Aber erfolglose Bewerbungen bei anderen Agenturen würde ich nicht auflisten; das wäre ja so, als würde man bei einer Bewerbung auf eine Stelle aufzählen müssen, welche Bewerbungen in den letzten Monaten ohne Erfolg waren. Ich finde, das richtet das Augenmerk zu sehr auf die Misserfolge, und lenkt vom Eigentlichen ab, dem Text.

 

Wenn der Agent später im Gespräch mit einem Kollegen hört, dass du dich dort auch mal beworben hast, ist das meines Erachtens nicht schlimm.

 

Wichtig ist, dass er weiß, welchen Verlagen du dein Manuskript schon angeboten hast. Aber das erwähnst du ja selbst schon.

 

Herzlich,

 

Titus

Was hat Putin 1985-1990 in Dresden gemacht? Einige Einblicke und ein Trailer zum aktuellen Roman "Der letzte Auftrag", gedreht vor der ehemaligen KGB-Villa dort.

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Hallo Nati,

 

ich möchte Joy dabei völlig Recht geben.

 

Julia und ich gehen bei Bewerbungen davon aus, dass zumeist zeitgleich mit uns auch andere Agenturen angeschrieben werden (und ich halte es ehrlich gesagt auch für eine kluge Vorgehensweise der Autoren). Es ist also kein Nachteil, wenn man schreibt, dass das Manuskript gleichzeitig auch noch soundsoviel anderen Agenturen angeboten wird. Wissen mag man das aber schon.

Von Nachteil ist es allerdings, wenn man sagt, dass man das MS zeitgleich auch noch an X Verlage geschickt hat (aber ich denke mal, dass du das ohnehin nicht tun würdest, Nati.)

 

Herzliche Grüße,

Natalja

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@Titus,

 

natürlich würde ich es sagen, wenn ich schon mit einer anderen Agentur gearbeitet hätte. So etwas zu verschweigen wäre schon arg respeklos. ;)

Aber erfolglose Bewerbungen bei anderen Agenturen würde ich nicht auflisten; das wäre ja so, als würde man bei einer Bewerbung auf eine Stelle aufzählen müssen, welche Bewerbungen in den letzten Monaten ohne Erfolg waren.

 

Ja das wäre es, in der Tat ;D

 

@Natalja

ganz sicher werde ich mein neues Roman Projekt an keinen Verlag senden. Ich will eine Agentur finden und da werde ich es tunlichst vermeiden einen Fehler zwei mal zu machen. ;) Ihr habt mir sehr weitergeholfen.

 

Vielen Dank

LG

Nati :s17

Wer die Flinte ins Korn wirft sollte aufpassen, dass er kein blindes Huhn damit erschlägt.

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Uff, ich habe wohl meinen blinden Tag heute ... Ich hab dich missverstanden, Nati! Irgendwie hat mein erkältungsversuchtes Gehirn mir weisgemacht, wenn du schreibst, "bei welchen Agenturen man sich bisher beworben hat", meinst du, von welchen man Absagen erhalten hat. Aber du meintest, bei welchen man sich parallel ebenso beworben hat, und die Antwort steht noch aus! Richtig?

 

Verzeiht, ihr drei! Das hatte ich nicht kapiert. :s19

 

So etwas würde ich auch angeben. Ich würde halt nicht schreiben: "Agentur Starlight-Express hat mich vor kurzem abgelehnt, und die folgenden 23 Agenturen auch." Das würde ich verschweigen. Aber zu sagen, "Ich bewerbe mich ebenso bei Meller, Schlück und Graf", ist in meinen Augen fair.

 

Herzlich,

 

Titus

Was hat Putin 1985-1990 in Dresden gemacht? Einige Einblicke und ein Trailer zum aktuellen Roman "Der letzte Auftrag", gedreht vor der ehemaligen KGB-Villa dort.

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So etwas würde ich auch angeben. Ich würde halt nicht schreiben: "Agentur Starlight-Express hat mich vor kurzem abgelehnt, und die folgenden 23 Agenturen auch." Das würde ich verschweigen. Aber zu sagen, "Ich bewerbe mich ebenso bei Meller, Schlück und Graf", ist in meinen Augen fair.

 

Und deshalb würde ich mich bei allen favorisierten Agenturen gleichzeitig bewerben. Es macht ja einen besseren Eindruck, wenn man schreibt, man habe sich auch zeitgleich bei dem und dem bewerben, als schreiben zu müssen, wer schon alles abgesagt hat. Und die Option, von keiner Absage berichten zu müssen, hat man leider nur ein einziges Mal.

 

Liebe Grüße

 

Anja

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Oh Titus, ich hoffe es geht dir schon wieder besser. Aber keine Sorge, ich habe das schon richtig gedeutet. ;)

 

AnjaA schrieb:

Und die Option, von keiner Absage berichten zu müssen, hat man leider nur ein einziges Mal.

 

Das ist wohl wahr.

 

Nochmals vielen Dank

LG

Nati :s17

Wer die Flinte ins Korn wirft sollte aufpassen, dass er kein blindes Huhn damit erschlägt.

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Hallo,

 

ich hole den Thread mal etwas aus der Versenkung. Titus hatte ja geschrieben:

 

wenn ich vorher mit einem anderen Agenten zusammengearbeitet habe, würde ich das sagen.

 

Für mich ist da ein bisschen die Frage, wie man das sagt. Wird ein Agent nicht ein bisschen stutzig, wenn sich da ein Autor bewirbt und sagt, ich habe schon mit der und der Agentur zusammen gearbeitet, aber jetzt suche ich eine andere? Klar, Gründe kann es viele geben, aber da es ja doch relativ selten ist (das ist zumindest mein Eindruck), dass Leute ihre Agentur wechseln, stellt sich der Agent dann nicht (berechtigter Weise) die Frage, was dazu geführt hat?

 

Liebe Grüße,

 

Katharina

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Hallo Katharina,

 

ich finde nichts dabei, dem neuen Agenten zu sagen, weshalb man sich entschieden hat zu wechseln. Vielleicht hat es menschlich nicht gestimmt oder der Autor fühlte sich nicht gut betreut. Das kann man ruhig erklären, finde ich.

 

Gruss,

 

Mascha

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(Hans-Juergen)

Hallo,

 

hat es wirklich mit Fairness zu tun, wenn sich der Autor schonungslos öffnet und die Agentur andererseits ihren Entscheidungsprozess geheim hält?

 

Dass man sein Buchprojekt an mehrer Agenturen gleichzeitig schickt, scheint als normal angesehen zu werden. Aber warum sollte ich jeder Agentur meine Adressatenliste zuschicken? Ist es nicht auch eine Art von geringem Vertrauen, wenn man offen erzählt, dass das MS an 25 Agenturen gegangen ist? Wenn mir eine Bewerbung auf den Schreibtisch kommt, in der drin steht, der Bewerber hat sich gleichzeitig bei meinen Wettbewerbern beworben, dann lege ich die Akte mit dem Vermerk "Absagen" zur Seite.

 

Dass man im Vorfeld die angefragten Verlage offen legt, das ist selbstverständlich, weil diese Information den potenziellen Markt der Agentur einschränkt.

 

Hans-Jürgen

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Wenn mir eine Bewerbung auf den Schreibtisch kommt, in der drin steht, der Bewerber hat sich gleichzeitig bei meinen Wettbewerbern beworben, dann lege ich die Akte mit dem Vermerk "Absagen" zur Seite.

Hans-Jürgen

 

Warum?

 

Das sieht ganz schön eitel aus, so nach dem Motto: "Wenn ich nicht die Einzige bin, dann kannste gleich wieder gehen."

 

Außerdem will nicht nur der Autor wissen, wo er bei der Agentur steht, sondern auch umgekehrt: Wie viele Mitbewerber habe ich, wie stehen meine Chancen, dass ich diesen Autor unter Vertrag nehmen kann (wenn er gut ist) etc.

 

Eine Adressatenliste will ja sicher niemand sehen, aber wenn ich schreibe, dass ich mich noch bei drei oder fünf oder sieben anderen Agenturen beworben habe, breche ich mir als Autor keinen Zacken aus der Krone ...

 

Viele Grüße,

Melle

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(Hans-Juergen)

Hallo Melanie,

 

für mich ist das nichts mit eitel zu tun. Für mich ist das Interesse an einer zukünftigen Zusammenarbeit. Ich würde solch eine Bewerbung, wenn sie neben 25 anderen bei mir auftaucht ablehnen, weil ich beim Bewerber nicht unbedingt ein primäres Interesse an einer Arbeit in meinem Unternehmen voraussetzen kann. Er möchte irgend eine (von 26) Stellen haben. Weil er arbeitslos ist oder weil er gekündigt wurde oder weil er nicht mehr mit dem Chef auskommt. Das ist ja legitim. Aber ich bevorzuge dann doch einen Bewerber, der sich mit meinem Unternehmen beschäftigt hat, Interesse zeigt und unbedingt die Stelle haben will.

 

Und warum sollte ich dann einer Agentur von vornherrein erklären, ich habe mich noch bei mehreren anderen Agenturen beworben (und nenne auch noch die Namen). Damit erkläre ich doch, dass ich eigentlich irgend eine (beliebige) Agentur suche. Ich würde stattdessen immer danach streben, die Zusammenarbeit mit einer bestimmten Agentur anzustreben und das auch zum Ausdruck bringen. Und dann wäre es für mich äußerst kontraproduktiv, zu signalisieren, wenn es bei euch nicht klappt, auch nicht so schlimm. Ich habe ja noch die anderen Eisen im Feuer.

 

Hans-Jürgen

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Hallo!

 

Dem kann ich nicht so ganz zustimmen. In meinen Augen kann keine Agentur von einem Neuling erwarten, dass er nur eine einzige Agentur anschreibt - nicht bei Wartezeiten von bis zu 3 Monaten. Das könnte Jahre dauern, bis man endlich eine findet, die einen nimmt. Zudem ist es für Neulinge nahezu unmöglich vorher zu wissen, ob man mit dem Agenten klar kommt oder nicht. Klar, kann man sich informieren, aber ob die Chemie stimmt, weiß man vorher nicht.

Und ich persönlich finde es auch nicht in Ordnung einer Agentur zu verheimlichen, dass man sich bei anderen beworben hat. Wenn eine damit Probleme hat, geht ihre Einstellung in meinen Augen sehr an der Realität neuer Schreiberlinge vorbei. Deshalb habe ich bei meinen Bewerbungen ganz offen angegeben, dass ich mich parallel auch bei anderen Agenturen bewerbe (aber natürlich keine Liste und Anzahl gegeben). Zumindest meinen Agenten hat es offensichtlich nicht abgeschreckt.

Zudem finde ich den Vergleich mit dem Angestellten etwas merkwürdig. Ich betrachte mich nicht als Angestellte meines Agenten. Er bezahlt mir kein Geld, sondern im Endeffekt umgekehrt.

 

Liebe Grüße

Kerstin

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Hallo Melanie,

 

für mich ist das nichts mit eitel zu tun. Für mich ist das Interesse an einer zukünftigen Zusammenarbeit. Ich würde solch eine Bewerbung, wenn sie neben 25 anderen bei mir auftaucht ablehnen, weil ich beim Bewerber nicht unbedingt ein primäres Interesse an einer Arbeit in meinem Unternehmen voraussetzen kann. Er möchte irgend eine (von 26) Stellen haben. Weil er arbeitslos ist oder weil er gekündigt wurde oder weil er nicht mehr mit dem Chef auskommt. Das ist ja legitim. Aber ich bevorzuge dann doch einen Bewerber, der sich mit meinem Unternehmen beschäftigt hat, Interesse zeigt und unbedingt die Stelle haben will.

Hans-Jürgen

 

Hallo Hans-Jürgen!

 

Dass sich dein vorheriger Beitrag auf ein Unternehmen bezieht, kam im Posting nicht heraus. Ich ging davon aus, dass du eine Situation schilderst, in der du in eine "Agentenhaut" (welch Wort!) schlüpfst.

In der Wirtschaft mag das also anders sein, ist aber nicht auf den Literaturmarkt zu übertragen. Kerstin hat das ja noch einmal ganz gut herausgestellt.

 

Viele Grüße,

Melle

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Hallo allerseits,

 

ich erwarte eher nicht, dass sich Autoren exklusiv nur bei uns bewerben, und ich glaube, viele Kollegen halten es ähnlich. Ich wünsche mir aber dennoch, dass sich Bewerber die Agentur vorher schon mal angeschaut haben, und wissen, zu wem sie wollen.  ;)

 

Eine kurze Auskunft wie "gleichzeitig wende ich mich noch an 5 andere Agenturen" empfinde ich als höflich. Ich kann nur immer wieder sagen: Ehrlichkeit kommt gut an. Schreibt mir jemand "ich wende mich nur an Sie", und ich höre später von sieben Kollegen, dass sich der Autor dort ebenfalls beworben hat, ist das ziemlich ärgerlich. Und nicht der beste Grundstock für eine vertrauensvolle Geschäftsbeziehung. Dann lieber nüscht sagen!

 

Auch einen (geplanten) Agenturwechsel sollte man natürlich nicht unerwähnt lassen. Auch hier gilt wieder: Am besten mit offenen Karten spielen. Man muss ja nicht lästern oder ausfallend werden, sondern legt am besten die Gründe für den Wunsch zu wechseln sachlich dar.

 

Viele Grüße,

Natalja

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Hallo,

 

ich hatte mich schon einmal (vor etwa zwei Jahren) bei einer bekannten Agentur für Fantasy und Historisches beworben ( ;) ), bin aber abgelehnt worden. (Das Buch wurde dann nach der Überarbeitung trotzdem verlegt). Als ich es jetzt zwei Jahre (und einiges an Entwicklung ) später bei Dieter Winkler versucht habe, habe ich noch nicht einmal daran gedacht, es ihm zu erzählen; schien mir nicht relevant. Vielleicht kommt es auch darauf an, wie lange so etwas schon her ist? Jetzt ist er mein Agent, und was soll ich sagen: hat nicht lange gedauert, da haben die von Piper auch schon ein Angebot für mein aktuelles Schätzchen gemacht. Also ich bin sehr zufrieden.

 

Manchmal muss man halt etwas suchen, bis man eine Agentur findet die passt. Das muss nicht negativ sein, schließlich will man danach lange zusammenarbeiten.

Liebe Grüße

Doris

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