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(SusanneW)

Umgang mit nicht veröffentlichten Romanen gegenüber Agenturen

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Hallo liebe Montségurler,

 

vielleicht könnt ihr mir euren Rat geben zu folgender Frage:

 

Ich suche gerade eine Agentur für meinen dritten Roman. Soll ich bei meiner Kurzbiographie, die viele Literaturagenturen wünschen, meine beiden vorherigen, noch nicht veröffentlichten Romane (wobei einer immerhin von einer anderen Agentur vertreten wurde) erwähnen oder verschweigen?

 

 

Man kann diese vorherigen Romane positiv sehen - ich arbeite kontinuierlich, auch diesem Roman werden wohl weitere folgen, was ja für Agenturen ein wichtiges Kriterium ist - oder auch negativ: So toll kann sie dann ja wohl nicht schreiben, wenn sie ihre beiden vorherigen Werke nicht unterbringen konnte. Da umweht mich so ein leichter Hauch des Losertums, finde ich.

 

Wie seht ihr das?

 

Liebe Grüße

 

SusanneW

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In einer Biografie haben m.E. weder veröffentlichte noch unveröffentlichte Romane etwas zu suchen.

 

Unterhalb meiner Biografie schreibe ich immer "Bibliografie" und dort zähle ich meine Veröffentlichungen auf, aber nur die.

 

Ich schreibe nicht mal, dass und wieviel Romane, KGs etc. in meinen Schubladen rumliegen. Das könnte leicht den Eindruck von Verzweiflung erwecken (so nach dem Motto: o die Ärmste, die muss doch schon kurz vorm Strick stehen....)

 

LG Cornelia

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Hallo Susanne,

 

meine Erfahrung ist, dass Agenten alles wissen wollen, womit Du bereits einmal in der Verlags- und Agenturwelt mit anderen in Kontakt getreten bist. Da geht es nicht um Geschichten in der Schublade, sondern um die Manuskripte, die bereits mal ein Lektor oder ein Agent gelesen hat, auch wenn es dann nicht zur Veröffentlichung kam. Denn dann weiß Dein zukünftiger Agent besser, welchen Eindruck die Welt da draußen von Dir bekommen hat. Und falls er vorhat, einem bestimmten Lektor Dein neues Manuskript vorlegen möchte, ist er gewappnet für ein "Ach, den Namen kenne ich doch!"

 

Ja, es birgt ein ziemliches Gefühl von "Hosen runterlassen"  :s09 aber wenn Du gleich alle Infos lieferst, kann der neue Agent besser darauf reagieren.

 

Ach, und: Kontinuierlich sein Schreiben zu verbessern, bis es veröffentlichungsreif ist, ist kein Losertum!!! Sondern persönliche und handwerkliche Entwicklung.

 

So. Schönen Feier- und Schreibtag.  ;D

Judith

"Felix", FVA 2015,  jetzt als Kindle eBook // Ab 12.7.2021: "Liebe braucht nur zwei Herzen", Penguin Verlag // Sommer 2022: "Wenn dein Herz woanders wohnt", Penguin Verlag

www.judithwilms.com

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wobei einer immerhin von einer anderen Agentur vertreten wurde

 

Heißt, die hat ihn nicht vermittelt?

 

Wenn es zu einem Gespräch kommt, kannst (und solltest) du das alles erwähnen, aber in so einer Kurzbio siehts nicht gut aus.

 

Sabine

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Hallo Susanne,

 

ich rate in solchen Fragen immer wider: Sei ehrlich bei Agenturbewerbungen. Immerhin geht es um eine Geschäftsbeziehung, in der du dir auch dieselbe Ehrlichkeit von deinem künftigen Agenten wünscht.

 

Wurdest du schon einmal von einer anderen Agentur vertreten, möchte das dein neuer Agent natürlich wissen. Immerhin ist dann davon auszugehen, dass eines deiner Manuskripte schon bei einigen Verlagen gelegen hat, dein Name dort bekannt ist.

(Das kann ja auch mal von Vorteil sein - vielleicht lag´s am Thema, das der Roman nicht vermittelt wurde, und deine Schreibe ist den Lektoren noch in bester Erinnerung?)

 

Ob du "Schubladenkinder" erwähnst, die nie das Licht der Öffentlichkeit erblickt haben, bleibt natürlich dir überlassen. Aber - wie Judith schon sagte - alles, womit du bereits in Erscheinung getreten bist, sollte auch bei einer Bewerbung aufgelistet werden.

 

Herzliche Grüße,

Natalja

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In die Kurzbiographie, gemeint ist wohl der Punkt "Autor" im Exposè, gehören nur tatsächlich veröffentlichte Romane. Denn in die Vita gehört nur das wirklich Erreichte. Also beim schriftlichen Erstkontakt würde ich die abgelehnten Vorgänger unerwähnt lassen.

In zwei Gesprächen mit Agenten bzw. Lektoren habe ich auf meine beiläufige Erwähnung der Schubladenkinder nur mitleidige Reaktionen geerntet. Der 20%-Mann aus München meinte sogar, dass durch mehrfache Ablehnungen der Autorenname negativ besetzt ist und eine Vermittlung dann schwierig wird. Freiwillig würde ich die nicht veröffentlichen Vorgänger deshalb nicht erwähnen.

Anders ist es, wenn der Agent ausdrücklich danach fragt. Dann muss man im Interesse einer vertrauensvollen Geschäftsbeziehung die "Hosen runterlassen".  

 

Beste Grüße

Patrick

"Ich habe nicht geschossen, nur ein bisschen- Absurde Ausreden vor Gericht", Ullstein 2018

"Justiz am Abgrund - Ein Richter klagt an", Langen-Müller 2018

"Jurafakten - Verbotene Süßigkeiten, erlaubte Morde und andere Kuriositäten aus Recht und Gesetz", Ullstein 2019

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Ich schließe mich Natalja an: Wie soll eine Vertrauensbasis zwischen Autor und Agent entstehen, wenn von Anfang an von beiden Seiten nicht alles offen auf den Tisch gelegt wird?

 

Gewiss muss man in einer Biographie keine unveröffentlichten Schubladen-MS erwähnen. Aber wenn ein MS bereits bei diversen Agenten und Verlagen vorlag, sollte das der neue Agent in jedem Fall wissen.

 

Wenn man den Eindruck hat, diese Dinge dem neuen Agenten nicht sagen zu können (aus welchen Gründen auch immer), ist ohnehin die Frage angebracht, ob eine Zusammenarbeit überhaupt Sinn macht.

 

Sonnige (aber eisige) Grüße aus München

Heidi

"Das Haus der schönen Dinge" - Knaur TB Mai 2017 - Die Geschichte einer (fiktiven) jüdischen Kaufhausdynastie in München zwischen Prinzregentenzeit und 1938

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Hallo zusammen,

 

vielen lieben Dank für Eure Antworten.

 

Ich werde es nun so machen, wie von euch, Natalja und Heidi, angeregt: Den von einer Agentur vertretenen Roman erwähnen, vom Schubladenkind (schöner Ausdruck!) nur nach Nachfrage erzählen. Es geht mir ja nur um das Anschreiben beim Erstkontakt, wenn man sich kennen lernt, finde ich es sowieso angebracht, dass alles auf den Tisch kommt.

 

Danke noch einmal für euer Hilfe bei dieser schwierigen Entscheidung!

 

Liebe Grüße

 

SusanneW

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