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Die 50 Werkzeuge für gutes Schreiben

Empfohlene Beiträge

Endlich mal ein Ratgeber, der nicht das eine Stilmittel empfiehlt und das andere verteufelt, sondern zeigt, wie die Mittel wirken und wann sie deshalb sinnvoll sind.

 

Obendrein kurz, knapp und spannend zu lesen.

 

Zur kompletten Rezension ... (Link ungültig) (Link ungültig)

 

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Hans Peter

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Dieses Buch ist für mich zum wichtigen Werkzeugkasten geworden, in dem ich immer wieder nach Hilfsmitteln suchen kann, wenn´s bei der Überarbeitung gerade hakt.

(und ich hoffe, dass ich die Tipps beim nächsten Buch gleich schon beim ersten Entwurf beherzigen kann).

 

Sehr gut finde ich die zahlreichen Beispiele, so dass das Gesagte nicht nur "graue Theorie" bleibt, sondern gleich auch praktisch verdeutlicht wird.

Hilfreich sind auch die kleinen "Workshops" am Ende jeden Kapitels, bei denen man an seinen eigenen - und fremden - Texten üben kann.

 

Meine Befürchtung, dass das Buch zu "journalismus-lastig" sein könnte, hat sich nicht bestätigt. Denn die Tips lassen sich für alle Genres anwenden.

 

LG Annette

Der Autor und das liebe Geld - Steuerratgeber für Autoren mit zahlreichen Praxisbeispielen

Dieses Buch ist aus einer Reihe von Vorträgen für Autorinnen und Autoren entstanden. Es vermittelt ein Grundverständnis für die Themen, die für Autorinnen und Autoren im Steuerrecht wichtig sind. Des Weiteren soll es als Nachschlagewerk dienen. Mehr dazu unter www.autorentsteuerratgeber.de

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Seine "50 Werkzeuge für gutes Schreiben" hat der Autor sicher alle wohl erprobt. Allerdings hätte sich die Übersetzerin vielleicht das eine oder andere mal etwas näher ansehen sollen, bevor sie es in den deutschen Werkzeugkasten umsortiert hat.

 

Ein paar Beispiele:

 

Beginnen Sie mit Subjekt und Prädikat - das "erste Werkzeug" des Buches.

Prädikat? Im Deutschen mit seinen Inversionsregeln, mit zwei, drei oder vier Verben, die sich je nach Tempus an ganz bestimmten Stellen im Satz aufhalten müssen? -

* Beim ersten Kapitel da ich habe bekommen schon die denglischsten Bauchschmerzen.

 

Aktive Verben (aus dem Kontext geht hervor, dass wohl so was wie "sprechende", "bedeutungslastige" Verben gemeint sind) werden dem grammatikalischen Passiv gegenübergestellt, dazu soll es dann noch Verben geben, die "weder aktiv noch passiv sind - meistens eine Form von sein" (p. 37) Äh?

Um dem Passiv Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, wird dann noch auf einen Satz von Camus verwiesen: "Der metaphysische Rebell verkündet, dass die Schöpfung ihn betrogen habe." - Fällt Ihnen auf, dass Camus trotz aller aktiven Verben am Schluss keinesfalls auf das Passiv verzichtet? (p. 39) Äh? Wo war hier noch mal das Passiv?

 

Im Kapitel "Vorsicht vor Adverben" wird als Beispiel für den gelungenen Ersatz eines Adverbs durch ein lautmalerisches Verb ein aus dem Englischen übertragener Text zitiert: "Die Musik erstarb und das Publikum tappte Applaus." - Wie viel schöner, dass das Publikum Applaus "tappte", statt dass es "höflich" oder "verhalten" klatschte, jubelt der Schreibratgeber durch den Mund der Übersetzerin.

Was sage ich dann, wenn ich "begeistert" applaudieren möchte? Ich "topse"?

 

Überhaupt diese Sache mit den Adverbien. Jeder Ratgeber, der auf sich hält, warnt davor. Und oft habe ich das Gefühl dabei, dass nicht einmal Klarheit darüber besteht, was das ist - ein Adverb. Dass sich damit pleonastische, also überflüssige Erklärungen abgeben lassen, wenn die Figur "laut schreien" oder "froh lachen" soll, ist das eine. Das andere - eine störende lautliche Beschaffenheit durch sich stetig durch den Text ziehendes "ly" existiert im Deutschen nicht. Im Englischen kann es Konstruktionen geben wie: "... propably extremely happily". Im Deutschen sieht man den allermeisten als Adverben fungierenden Wörtern ihren Status aber gar nicht an. Sie sehen nach der Taufe zum Adverb (die Linguistik spricht in solchen Fällen tatsächlich von "Konvertiten") gerade so adjektivisch aus wie davor.

 

Die Übersetzerin hier hat sich für die im Englischen eröffnete Jagd auf Adverbien ein eigenes deutsches Lautmerkmal einfallen lassen. So heißt es in dem dem Adverbienkapitel angeschlossenen "Workshop": Suchen Sie in der Zeitung nach Wörtern mit der Endung -ig oder -ich. Falls es Adverbien sind, streichen Sie sie und lesen Sie den Satz laut. Welche Version klingt besser? (p.51)

Abgesehen davon, dass es keine Endung auf -ich gibt - ich gehe mal davon aus, die Dame meint -lich - dann dürfte nach vollzogener Streichaktionen von manchem Text nicht mehr viel übrig bleiben:

 

"Endlich" rief der König. "Nimm hin, mein Hemd, es sieht ganz gräulich aus." - "Wahrscheinlich ists nur schmutzig" sprach die Gattin, worauf er wieder glücklich war.

 

Es ist kein Text von Mannscher Brillianz, das gebe ich zu. Vielleicht wird er besser, wenn man dem Ratgeber folgt? Also "streichen Sie mal die via Laut inkriminierten Wörter und lesen Sie den Satz laut. Welche Version klingt besser?"

 

Das Buch selber ist gewiss nicht schlecht. Vielleicht [Obacht! Das war jetzt wirklich ein Adverb!] sollte man es im englischen Original lesen.

 

Angelika

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016

www.angelika-jodl.de

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ok, Angelika, jetzt hast du mich ertappt. ;)

In diesem Punkt waren meine Anmerkungen unvollständig. Denn ich lese Übersetzungen von Schreibratgebern immer unter der Prämisse, dass die Beispiele, die sich auf "übersetzungsfehleranfällige" Punkte bzw. auf Spracheigenheiten beziehen, mit Vorsicht zu genießen sind.

Das hätte ich noch dazu schreiben sollen, was hiermit geschehen ist. ;)

 

LG Annette

Der Autor und das liebe Geld - Steuerratgeber für Autoren mit zahlreichen Praxisbeispielen

Dieses Buch ist aus einer Reihe von Vorträgen für Autorinnen und Autoren entstanden. Es vermittelt ein Grundverständnis für die Themen, die für Autorinnen und Autoren im Steuerrecht wichtig sind. Des Weiteren soll es als Nachschlagewerk dienen. Mehr dazu unter www.autorentsteuerratgeber.de

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@Angelika

 

Ich musste gerade wirklich lachen. Gut, dass du die Sätze ansprichst, über dich ich gestern gestolpert bin und dachte: Okay, vielleicht bin ich zu blöd, um das zu verstehen :).

Trotz der Stolpersteine, finde ich das Buch lesenswert.

 

LG

Petra

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Nein, ich habe niemanden hier "ertappt". Und das Buch ist gewiss lesenswert.

 

Aber Texte, die sich dezidiert mit Sprache beschäftigen, brauchen eine besondere Aufmerksamkeit, wenn sie in eine andere Sprache transformiert werden sollen. Das ist hier nicht geschehen.

 

Ansonsten bleibt mein Unbehagen gegenüber der Einstellung zu dem offensichtlich begriffslos verwendeten Terminus "Adverb". Damit steht dieser Ratgeber nicht alleine da. Was da im Deutschen alles drunterfällt - zur Illustration noch mal mein Beitrag hier. Die Adverben sind unterstrichen. Man entscheide, ob man sie wirklich alle los werden möchte:

 

Nein, ich habe niemanden hier "ertappt". Und das Buch ist gewiss lesenswert.

 

Aber Texte, die sich dezidiert mit Sprache beschäftigen brauchen eine besondere Aufmerksamkeit, wenn sie in eine andere Sprache transformiert werden sollen. Das ist hier nicht geschehen.

 

Ansonsten bleibt mein Unbehagen gegenüber der Einstellung zu dem offensichtlich begriffslos verwendeten Terminus "Adverb". Damit steht dieser Ratgeber nicht alleine da. Was da im Deutschen alles drunterfällt - zur Illustration noch mal mein Beitrag hier. Die Adverben sind unterstrichen. Man entscheide, ob man sie wirklich alle los werden möchte.

 

Angelika

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016

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