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Hexenschwester

Empfohlene Beiträge

Noch ein Hexenroman? Aber der hier lohnt sich, der Geliebte verwechselt die Frau, eine Kleinstadt im dreißigjährigen Krieg und warum werden die Weintrauben sauer?

 

Zur kompletten Rezension ... (Link ungültig) (Link ungültig)

 

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Hans Peter

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Lieber Hans-Peter,

 

ich stimme Deiner Rezension zur "Hexenschwester" unbedingt zu, bin vom Roman begeistert und freue mich ueber Deine Empfehlung.

 

Trotzdem moechte ich in diesen Thread unbedingt einen Warnhinweis stellen und all denen, die sich das Buch gerade bestellt haben und sich jetzt aufs Lesen freuen, raten, den Rezensions-Link erst hinterher anzuklicken, da ein wesentliches Element des Spannungsbogens dort verraten wird.

 

Zwar ist Uschis Roman noch immer ein grosses Leseglueck, auch wenn man an dieser einen Stelle nicht mehr bangt und hofft, aber um komplett wuerdigen und geniessen zu koennen, wie geschickt diese Geschichte gebaut ist, war ich froh, das, was in Hans-Peters Rezension verraten wird, erst im Roman zu erfahren.

 

Herzliche Gruesse von Charlie

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

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Trotzdem moechte ich in diesen Thread unbedingt einen Warnhinweis stellen und all denen, die sich das Buch gerade bestellt haben und sich jetzt aufs Lesen freuen, raten, den Rezensions-Link erst hinterher anzuklicken, da ein wesentliches Element des Spannungsbogens dort verraten wird.

Danke Charlie, für den Hinweis, das hatte ich glatt übersehen.

 

Der Spoiler ist mittlerweile beseitigt, also die Rezension kann man wieder lesen.

 

Hans Peter

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Vielen Dank fuer die prompte Reaktion, Hans-Peter.

 

Und damit allen Lesern viel Freude an dem Roman.

 

Herzlichst,

Charlie

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

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Ich hab hier nix zu suchen (find ich) und schleiche nur ganz kurz rein.

 

aber um komplett wuerdigen und geniessen zu koennen' date=' wie geschickt diese Geschichte gebaut ist, war ich froh, das, was in Hans-Peters Rezension verraten wird, erst im Roman zu erfahren.[/quote']

Das war mir beim Schreiben schon immer bewusst. Dass es schwer sein wird, Rezensionen zu dem Buch zu verfassen, ohne alles zu verraten.

 

LG

Uschi

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Ich wollte auch nicht Hans-Peters Rezension kritisieren, Uschi. Wirklich nicht. Im Gegenteil.

Ich finde, er hat es jetzt sehr gut geloest, nichts wird verraten, aber trotzdem viel und wichtiges gesagt.

 

Herzliche Gruesse von Charlie

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

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Ja, diese sagenhafte Wendung darf man natürlich nicht verraten. Schwierig, schwierig. Man will ja auch mehr sagen als nur: "kauft es, lest es, genießt es" ;)

 

Am 30. kommt meine Bespr. auf die Schreib-Lust Startseite, passend zur Premiere.

Liebe Grüße, Susanne

 

"Books! The best weapons in the world!" (The Doctor)

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Und noch 'ne Rezension :s17

 

Ein Buch, das nachhallt wie eine besonders reine Glocke

 

Warum ich eine Rezension damit beginne, dass ich Hexenschwester neben Ambrose Bierce, Tennyson und Michael Ondaatje einordne? Weil es innerhalb von wenigen Monaten wie die anderen zu meinem Saison-Buch geworden ist, eines, das mit Herbst verknüpft ist, wie Bierce mit dem Winter, Tennyson mit dem Frühjahr und Ondaatje mit dem Sommer. Ein Buch, das mich über Jahre begleiten wird, weil es eine Stimmung einfängt, die ich immer wieder erleben möchte. Eines von denen, die ich eben regelmäßig lese. Und ganz langsam. Schon beim ersten Mal nicht mehr als ein Kapitel pro Tag, um nicht Abschied nehmen zu müssen, wie Kinder um den süßen Kern herum essen, um möglichst lange etwas von einer besonderen Köstlichkeit zu haben.

 

Und das bei einem Buch, das die Hexenverfolgung zum Thema hat? Bei all der Grausamkeit, all dem Blut und dem Verrat des 30-jährigen Krieges?

 

Ja, weil es die Grausamkeit nicht zu schildern braucht, um sie fühlbar zu machen. Wer dezidierte Folterszenen erwartet, wird enttäuscht werden, wer vollständige Verdammung der Täter erwartet, auch. Wie in allen guten Büchern (und diesen Halbsatz werden Sie noch öfter lesen in dieser Rezension), arbeitet Katarina Timm mit Andeutungen und Details, die die Flucht in das Theaterblut unmöglich werden lassen. Wie immer bei guten Büchern ist es genau diese Zurückhaltung, die die Schrecken quasi nebenbei in unserem Bewusstsein weckt. Und gleichzeitig verlässt uns die Hoffnung nie, auch nie die Schönheit des Lebens, der Geruch des Frühlings, des Herbstnebels, das alles sät Hoffnung, die auch den härtesten Winter überdauert, in Büdingen und im Herzen.

 

Neben allem, was zu loben ist, und längst zu recht gelobt wurde: der so fein geklöppelten Handlungsfäden, der ebenso fein gewobenen historischen Welt, die uns aus ihren Menschen heraus erschlossen wird, deren Gedankenwelt, die uns mit leichter Hand geöffnet wird, bis hin zur reformierten Gemeinde, die sich weder ganz aus katholischen noch heidnischen Vorstellungen gelöst hat, ist es die Liebe zu diesen Figuren, die das Buch auszeichnet. Nicht nur zu Lenchen, nicht nur zu Clara, selbst zu denen, die das grausame Geschehen in Gang setzen. Es gibt keine Gutmenschen in diesem Buch und keine Teufel in Menschengestalt, es gibt nur Menschen, die ihre Welt sehen und selbst der Schlimmste unter aller handelt immer noch aus guter Absicht. Bezüge und Figurentiefe, die man nicht im Detail beschreiben kann, ohne zu viel zu verraten, eben weil dieses Buch an einen Seidenteppich erinnert, bei dem jeder Knoten genau gesetzt ist und mit allen anderen verbunden.

 

So erschließt uns Katarina Timm mit großem Gefühl für spannende, vereinnahmende Geschichten eine fremde Welt, die doch unserer näher ist, als uns lieb sein könnte. Angst lauert nicht nur vor den Mauern Büdingens, schleicht nicht nur in seinen Gassen herum, sie lauert auch in uns. Und wie in allen guten Büchern klappt man es nicht einfach zu und vergisst, sondern nimmt es mit in den Alltag, findet Züge der Figuren im eigenen Leben, bewertet neu und anders.

 

Deshalb ist Hexenschwester jetzt mein Herbstbuch. Es bringt mir den Geruch vom regenfeuchten Weinbergen, von Apfelwiesen, davon, dass Veränderung Angst verbreitet und doch immer Hoffnung besteht, einen Platz in einer sich ändernden Welt zu finden. Und all das, ohne je den Zeigefinger zu erheben, ohne je die Spannung zu vernachlässigen oder die Geschichte, bloß um Geschichte zu unterrichten. Eine der großen Gefahren des historischen Romans. Der Hexenschwester sicher ist, aber eben nicht nur, sondern eine der Geschichten, die die Zeiten überdauern und sie verbinden können. Bis hin zur Sprache, die mit wenigen Mitteln die Unterschiede in der Weltwahrnehmung zu Zeiten des 30-jährigen Krieges genauso transportieren kann wie die Gemeinsamkeiten.

 

Ein historischer Roman wie es wenige gibt. Viel zu wenige.

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