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Spiegel Online und 42er-Autoren: Über Bezahl-Verlage

Empfohlene Beiträge

IWahrscheinlich muss man das so lange wiederholen und es so lange in die Köpfe reinhämmern, bis es sitzt.

 

Wird nicht funktionieren. DKZ-Verlage arbeiten nach dem Prinzip Hoffnung, da kommt keine Aufklärung gegen an. Genauso wie immer Leute Lotto spielen werden, weil es ja doch ab und zu einen echten "Gewinner" gibt, werden auch immer wieder Leute ihr Manuskript bei Bezahlverlagen unterbringen und dafür in die Tasche greifen. Weil sich ja hartnäckig die (vielleicht sogar wahren) Geschichten von Einzelfällen halten, wo es eben doch geklappt hat mit dem großen Erfolg. Es gibt einfach jede Menge Menschen, die beschissen werden wollen. Ganze Branchen leben davon. DKZ-Verlage sind eine, dann gibt es noch Kaffeefahrt-Veranstalter, Versicherungsunternehmen, Freikirchen und Nachrichtensender, um nur ein paar zu nennen.

 

Die Aktion ist natürlich trotzdem super und lobenswert. Nur fürchte ich halt, dass sich eher die Leute darüber freuen und amüsieren, die es vorher schon wussten und dass der Aufklärungseffekt eher mäßig ist. Die Menschheit besteht nunmal aus Selberdenkern und Reinfallern.

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Die Aktion ist natürlich trotzdem super und lobenswert. Nur fürchte ich halt' date=' dass sich eher die Leute darüber freuen und amüsieren, die es vorher schon wussten und dass der Aufklärungseffekt eher mäßig ist. Die Menschheit besteht nunmal aus Selberdenkern und Reinfallern.[/quote']

 

Dann habe ich die Hoffnung, dass es vielen Selberdenkern und Reinfallern so gehen möge wie mir, als ich noch nichtsahnend und unaufgeklärt war. Für mein erstes Buch hätte ich bei einem Verleger 4000 Euro zahlen sollen, weil er ja das verlegerische Risiko nicht eingehen könne. Ich sagte mir: Wieso soll ich eigentlich zahlen, wenn ich mir so viel Mühe mit dem Schreiben mache? Was ein DKZV ist, wusste ich damals noch nicht. Und aus berufenem Munde hörte ich, jeder könne doch selber entscheiden, ob er zahlen wolle oder nicht.

Es geht darum, dass es oft als selbstverständlich angesehen wird, dass man für Veröffentlichungen zahlen muss. Denn was man umsonst kriegt, kann ja nichts taugen! ;D Ich bin dafür, weiter aufzuklären, auch wenn sich das Ergebnis in Grenzen halten wird.

 

Christa

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Natürlich ist jede kritische Veröffentlichung sehr zu begrüßen. Andererseits hält sich mein Mitleid mittlerweile in Grenzen. Es gab via Internet noch nie so eine leichte und umfassende Informationsmöglichkeit über alle für einen Autor wichtigen Fragen. Man muss es nur nutzen!  Für den Einkauf einer Kaffeemaschine grasen die Leute das Internet stundenlang nach Schnäppchen ab, lesen Produktbeschreibungen und suchen nach Bewertungen - und für ihr Manuskript? Augen zu und zahlen? Manche betteln geradezu darum, zahlen zu dürfen (erlebe ich selbst ständig, das nervt vielleicht!) um ihre goldenen Worte für die Ewigkeit hinter Buchdeckeln zu verstecken. Vielleicht liegt es ja auch daran, dass man heute vielfach meint, einfach alles "kaufen" zu können? Yeah, cool, man, take it easy, für eine "Handvoll Dollar" Doktortitel, Derivate und, hey, auch literarischen Erfolg!?  :s07

Das neue Jugendbuch: "Der Reiter des Königs"&&Homepage Burkhard P. Bierschenck

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Hallo zuammen!

Ich finde die Aktion mutig, denke aber nicht, dass DKZ nun weniger Aufträge bekommt. In einem anderen Forum habe ich versucht 'Aufklärungsarbeit' über diese Art des Verlagswesens zu leisten und auf 'Fairlag' etc. hingewiesen. Das Ergebnis war, dass ich schlechte Rezis für meine eigenen Bücher bekommen habe. Einige DKZ - 'Autoren' antworteten entrüstet, dass es wohl 'normal' wäre, dass man für Lektorat, Korrektorat, Coverdesign etc. bezahlen müsste. Auch wurde mir Hochnäsigkeit unterstellt, weil ich ihnen nichts gönnen würde. Angeblich würden viele Manuskripte von den 'anderen' Verlagen verkannt werden, obwohl wahre Perlen darunter seien. Schließlich gäbe es genügend Bespiele in denen DKZ Autoren den Sprung zu großen Publikumsverlag geschafft hätten....

Ehrlich gesagt, bin ICH nun schlauer geworden und halte mich in den Foren mit meiner Meinung zurück. Wie bereits hier erwähnt: jeden Tag steht ein Dummer auf oder anders ausgedrückt: es gibt Menschen, die wollen beschi... werden.

Herzlichst  :s13

Deana

"Deana Zinßmeister ist in der obersten Riege deutscher Historienroman-Autorinnen angekommen (Alex Dengler, führender Buchkritiker)&&Homepage: www.deanazinssmeister.de

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Oder geht es nicht schon vielmehr darum, die eigene jungfräuliche Reinheit zu definieren, in dem man die Untugend und Schlechtigkeit der "anderen" immer und immer wieder thematisiert?  

Auch so lässt sich ein gemeinschaftliches "Wir sind die Guten" konstruieren

 

Hallo nathschlaeger,

 

ich denke nicht, dass es etwas mit "Wir sind die Guten" zu tun hat. Vielmehr mit Handwerklichkeit und Schreibtalent, dass man sich m. E. nun einmal erarbeiten muss. Womit auch ich keineswegs behaupten möchte, dass alles was gegen Geld publiziert wird gleich schlecht ist. Anders herum ist es ja auch so, dass nicht alles gut ist, nur weil ein großer Publikums Verlag auf dem Umschlag steht. Man muss heut zu Tage auch nicht studieren, um sich einen Doktortitel zu beschaffen. Die Eitelkeit vieler Menschen tut ihr übriges. Und einige „Gewitzte“ kalkulieren ganz klar mit dieser Eitelkeit.

 

LG

Nati :s17

Wer die Flinte ins Korn wirft sollte aufpassen, dass er kein blindes Huhn damit erschlägt.

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Wenn das mal nicht am Ende noch ein Kassenknüller wird. Die Kommentare bei Youtube zeigen zumindest, dass der eigentliche Sinn dieser Rico Beutlich Sache völlig in den Hintergrund gerät. Ich höre die DKZV Verlage fast schon von oben herab sagen:

"Wir haben das Potenzial dieser Geschichte voraussgesehen."

 

LG

Nati :s17

Wer die Flinte ins Korn wirft sollte aufpassen, dass er kein blindes Huhn damit erschlägt.

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Wenn das mal nicht am Ende noch ein Kassenknüller wird. Die Kommentare bei Youtube zeigen zumindest, dass der eigentliche Sinn dieser Rico Beutlich Sache völlig in den Hintergrund gerät. Ich höre die DKZV Verlage fast schon von oben herab sagen:

"Wir haben das Potenzial dieser Geschichte voraussgesehen."

 

LG

Nati :s17

 

Pruuuuuuuuuuuuuuuuuuuuust .. und dann zieht sich das Buch ein Publikumsverlag an Land.

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@Peter:

 

Das DKZ-Geschäft ist eines mit der Eitelkeit und dem Unwissen der Autoren, die zu Kunden werden.

 

Dies aufzudecken führt - und das merken wir immer wieder, wie auch hier an den Kommentaren (die ja aber im übrigen zum Teil auch von den betroffenen Firmen geschrieben worden sein können) - ganz zwangsläufig zu Reaktionen bei den Betroffenen, die sich natürlich in ebendieser Eitelkeit und/oder ihrem Unwissen ertappt oder angegriffen fühlen. Wer würde sich da nicht verteidigen und jeden hämischen Fingerzeig, der eigentlich einem Unternehmen, das sich wieder einmal ins Bein geschossen hat, gilt, auf sich selbst beziehen?

 

Heutige Kunden wird man also mithin eher verärgern oder trotzig machen, als "bekehren", aber Aktikel wie dieser helfen selbstverständlich künftigen Autoren von Anfang an Bescheid zu wissen. Und darauf kommt es an.

 

Gruß,

 

Andreas

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Wenn das mal nicht am Ende noch ein Kassenknüller wird. Die Kommentare bei Youtube zeigen zumindest' date=' dass der eigentliche Sinn dieser Rico Beutlich Sache völlig in den Hintergrund gerät.[/quote']

Das war auch meine Befürchtung, als ich erstmals den Text gelesen habe. Allerdings gibt es da die zusammenkopierten Pagiate über die restlichen Seiten, also können Sie sich nicht ganz so einfach rausreden.

 

Hans Peter

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Schönes Interview. Aber rate mal, welche Anzeigen im google-Fensterchen zu sehen waren? :s11 Sobald irgendwo das Wort "Schreiben" auftaucht, fallen sie ein wie die Aasgeier.

Liebe Grüße, Susanne

 

"Books! The best weapons in the world!" (The Doctor)

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Schönes Interview. Aber rate mal' date=' welche Anzeigen im google-Fensterchen zu sehen waren?  :s11 Sobald irgendwo das Wort "Schreiben" auftaucht, fallen sie ein wie die Aasgeier.[/quote']

 

Was hindert einen daran, auf diese Adlinks zu klicken und ihnen auf diesem Wege Kosten zu verursachen?  :s22  :s22  :-X

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Interview von Michael Kaelo Janßen alias Rico Beutlich auf RadioEins (RBB) vom 04.09.2009:

 

(Link ungültig)

"Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht." (Vaclav Havel) www.bvja-online.de

www.fairlag.info

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Hallo,

also, tolle Aktion, volle "Äktschn", suuupa Werbung!

Und zwar für die 42-Autoren, die bislang eher nur in den "Speschl-Circles" bekannt sein durften, waren ... oder so.

How ever.

Die Zuschuss Dinger mag ich auch nicht.

Aber: Ob so eine Werbeaktion, ... ja wenn ma zwamoi hinschaut.

Liebe grüße

Alfred

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in der WDR-Radiosendung "Scala" wurde das Thema aufgegriffen:

 

(Link ungültig)

(rechts unter Podcast anklicken, Sendung vom 12.10.2009)

 

Oder Direktlink: (Link ungültig)

"Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht." (Vaclav Havel) www.bvja-online.de

www.fairlag.info

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Die Aktion finde ich vorbildlich.Ich hoffe, dass es viele enttäuschte Hobby-Autoren davon abhalten wird, diesen Weg zu gehen.

 

Im Grunde finde ich die Dienstleistung gar nicht so schlimm. Jemand wendet sich an eine Druckerei und will ein Buch aus seinem Werk machen lassen. Das kostet dann die Summe X und nach zehn Tagen hat mein Exemplar vor sich liegen. Soweit so gut.

 

Was ich wirklich schlimm finde ist, dass dabei gnadenlos mit den Träumen dieser Menschen Geld gemacht wird. Ähnlich dem Amateur-Model-Business, bei dem noch mehr Geld gemacht wird mit den Heidi Plumps Deutschlands.

 

Wir alle wissen doch, wie viel Herzblut und Zeit in einem Buch steckt. Die Bezahl-Verlage sagen ja leider nicht: "Das Manuskript ist Käse und lässt sich niemals verkaufen. Aber wenn Sie uns 15000 Euro geben, machen wir Ihnen trotzdem so etwas wie ein Buch daraus, dass Sie dann als teures Weihnachtsgeschenk all denen geben können, die Sie anschließend trotzdem lieben."

 

Wer etliche Absagen kassiert hat, der freut sich über ein paar Streicheleinheiten - selbst wenn diese teuer erkauft werden. Bezahl-Verlage sind die Freudenmädchen der Literatur. Nur sind diese im Gegensatz zu den Prostituierten nicht einmal ehrlich dabei. Schade. Schade.

 

Auf der anderen Seite muss ich gestehen, dass ich meinerseits schon einmal einen Bezahl-Verlag zur Selbst-Motivation benutzt habe. Als ich mit meinem Manuskript Probleme hatte und drauf und dran war, alles hinzuschmeißen, habe ich einen Bezahl-Verlag angeschrieben, der mir dann geschrieben hat, wie toll mein Einstieg und wie wunderbar der Rest wird. Allerdings muss ich zugeben, dass dieser Selbst-Push im Wissen der Gleichgültigkeit nicht lange angehalten hat. :-)

 

Viele Grüße,

einen schönen 4. Advent!

Dennis

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Bezahl-Verlage sind die Freudenmädchen der Literatur.

 

Sorry, lieber Dennis, aber der Vergleich ist ungerecht.

Man kann Bezahl-Verlage (DKZV, Pseudoverlage etc.) nicht mit Freudenhäusern vergleichen.

Das ist eine Beleidigung.  ;)

Für die Freudenhäuser.  :s22

 

LG, Imre

Gib, gib auch nach, aber gib nicht auf.&&www.imre-toeroek.de

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Bezahl-Verlage sind die Freudenmädchen der Literatur.

 

Sorry, lieber Dennis, aber der Vergleich ist ungerecht.

Man kann Bezahl-Verlage (DKZV, Pseudoverlage etc.) nicht mit Freudenhäusern vergleichen.

Das ist eine Beleidigung.  ;)

Für die Freudenhäuser.  :s22

 

LG, Imre

 

Hi Imre!

 

Vielen Dank für Deinen Einwand. Deswegen habe ich ja auch betont, dass ich den Freudenhäusern insgesamt eine viel höhere Glaubwürdigkeit einräume. :s21

 

So ein gespielter Höhepunkt ist schließlich nichts im Vergleich zu den lobpreisenden Ergüssen gieriger Bezahlverlage. :o

 

Lg,

Dennis

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Das stimmt natürlich... dabei endete die scheinbar große Liebe schon oft Gericht. Ein schlechtes Buch dagegen endet schlimmstenfalls im Altpapier oder am Kopf des Autoren. So oder so... Bezahlverlage leben von der Naivität der Menschen. Mann kann nur oft genug davor warnen, beziehungsweise plausibel das Verhältnis zwischen Service und Nutzen aufzeigen - die Aktion ist ein Paradebeispiel, dass jeden abschrecken sollte - aber begreifen muss das jeder für sich. Leider scheint vielen Menschen nichts schwerer zu fallen, als sich selbst einzuschätzen. LG, Dennis

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