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jueb

Was ein gutes Romanende ist..

Empfohlene Beiträge

Guten Morgen!

 

In der NZZ ist ein kleiner, ein bisschen philosophischer Artikel von Peter von Matt darüber, was ein gutes Romanende ausmachen könnte. Titel: "Der sicher gestandene Abgang".

 

Da das durchaus ein Thema zum Handwerk Schreiben ist, poste ich das hier.

 

"Im Ende eines Werks wohnt ein bis heute nicht wirklich entdecktes Geheimnis. Es hängt zusammen mit dem Verhältnis der Kunst zur Zeit. Der Stil eines Ganzen verdichtet sich im stilistisch perfekten Abgang. Wo Mozart mit einem knappen Akkord schliesst, können die Romantiker nicht aufhören aufzuhören. Der Klassiker will die klare Kontur, der Romantiker das süchtige Verklingen. Beide Abgänge können auf ihre Art sicher gestanden sein."

 

(Link ungültig)

 

Einen schönen Sonntag!

 

jueb

"Dem von zwei Künstlern geschaffenen Werk wohnt ein Prinzip der Täuschung und Simulation inne."  

AT "Aus Liebe Stahl. Eine Künstlerehe."

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Danke, jueb!

 

Das war in sich schon interessant, aber äußerst germanistisch in der Beschränkung auf die Granden der deutschen Literatur: Goethe, Büchner, Thomas Mann. Gings euch auch so?

 

Es wäre sicher nicht unspannend, etwas zu den jüngeren (und es dürfen auch Amerikaner, Russen oder Chilenen sein) Literaten und ihren Romanenden zu erfahren. (Ich habe gerade T.C. Boyles "Frauen" gelesen und bin ziemlich beeindruckt. Auch und gerade vom Ende).

 

Angelika

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016

www.angelika-jodl.de

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Das war in sich schon interessant' date=' aber äußerst germanistisch in der Beschränkung auf die Granden der deutschen Literatur: Goethe, Büchner, Thomas Mann. Gings euch auch so?[/quote']

Ja, sind alles schon "ältere " Semester. Aber das Ende ist extrem wichtig, da hat er ganz sicher recht.

 

Ich hätte mir gewünscht, er hätte mehr zu dem Abgang des Plots gesagt, das klingt nur bei dem des "Zauberbergs" an. Aber wie ein Roman endet, wie er vor allem den Anfang wieder aufnimmt, löst, offenlässt, oder manchmal auch mißlingen lässt, das beschäftigt mich im Moment sehr.

 

Aber das wäre schon wieder ein eigener Artikel geworden.

 

Hans Peter

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Das war in sich schon interessant' date=' aber äußerst germanistisch in der Beschränkung auf die Granden der deutschen Literatur: Goethe, Büchner, Thomas Mann. Gings euch auch so?[/quote']

Ja, sind alles schon "ältere " Semester. Aber das Ende ist extrem wichtig, da hat er ganz sicher recht.

 

Ich hätte mir gewünscht, er hätte mehr zu dem Abgang des Plots gesagt, das klingt nur bei dem des "Zauberbergs" an. Aber wie ein Roman endet, wie er vor allem den Anfang wieder aufnimmt, löst, offenlässt, oder manchmal auch mißlingen lässt, das beschäftigt mich im Moment sehr.

 

Aber das wäre schon wieder ein eigener Artikel geworden.

 

Hans Peter

 

Mach ein Buch daraus. Das meine ich Ernst.

 

LG

 

Ulli

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Oh ja, drei Worte für ein gutes Ende, oder so ähnlich. Analyse von Romanenden. Gelungene, weniger gelungene, für immer im Gedächtnis bleibende ...

Liebe Grüße, Susanne

 

"Books! The best weapons in the world!" (The Doctor)

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Da schließe ich mich an, Ulli und Susanne.

 

Und Hans-Peter, ich verspreche dir, ich kann haufenweise Material für - in meinen Augen - leider misslungene Enden liefern. Auch von Romanen, die mich ansonsten sehr begeistern.

 

Und wäre natürlich sehr froh über ein Gegengewicht an guten Schlüssen.

 

Angelika

Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. 

Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016

www.angelika-jodl.de

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Da schließe ich mich an, Ulli und Susanne.

 

Und Hans-Peter, ich verspreche dir, ich kann haufenweise Material für - in meinen Augen - leider misslungene Enden liefern. Auch von Romanen, die mich ansonsten sehr begeistern.

 

Und wäre natürlich sehr froh über ein Gegengewicht an guten Schlüssen.

 

Und um Hans-Peter mehr Material zu liefern, mache ich mal einen Thread auf, in dem Ihr Eure mehr oder wengier gelungenen "letzen Worte" darstellen könnt.

 

Sicher ein sehr ergiebiges Thema  :)

 

Andrea

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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auch für mich ein sehr interessanter Artikel.

 

Seit ich selbst Romane schreibe, achte ich noch mehr darauf, ob bzw. wie es Autoren gelingt, ihre Geschichte rund zu machen. Wie und ob es ihnen gelingt, die Essenz ihrer Geschichte darin aufzugreifen und stimmig ausklingen zu lassen.

 

Ein schlechtes Romanende vergällt einem die Freude an einem bisher guten Buch (wobei ein gelungenes Ende ein schlechtes Buch auch nicht mehr reißen kann...).

 

Und selbst habe ich mir natürlich bei meinen beiden Romanen lange den Kopf zerbrochen über eine griffige Formulierung des letzten Satzes.

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Aber wie ein Roman endet' date=' wie er vor allem den Anfang wieder aufnimmt, löst, offenlässt, oder manchmal auch mißlingen lässt, das beschäftigt mich im Moment sehr.[/quote']

 

Das ist mir auch sehr wichtig. Nicht nur beim Ende, auch beim Anfang (den wir ja schon diskutiert haben). Ich mag es, wenn im Ende sozusagen eine Quintessenz des Romans anklingt.

 

Christa

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Vom Thema abweichende Antworten wurden in [link=http://autorenforum.montsegur.de/cgi-bin/yabb/YaBB.pl?num=1251098115/8#8]dieses Thema verschoben.[/link]

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Am 23.8.2009 um 11:30 schrieb jueb:

In der NZZ ist ein kleiner, ein bisschen philosophischer Artikel von Peter von Matt darüber, was ein gutes Romanende ausmachen könnte. https://www.nzz.ch/der_sicher_gestandene_abgang-ld.874298

Ja, wie gibt man einem Roman das bestmögliche Ende? Das Thema hat mich in letzter Zeit sehr beschäftigt.
Beim Schreiben früherer Romane musste ich darüber nicht nachdenken. Die letzten Seiten oder der Inhalt des letzten Kapitels ergaben sich organisch. Es kam der Augenblick, an dem ich wusste: Nun ist es gut.

Bei der Geschichte, die ich derzeit schreibe, schwankte ich gegen Romanende hin und her. Wie ausführlich sollte ich den Schluss gestalten? Wenigstens kurz noch beschreiben, was mit den Romanfiguren weiter geschieht? Oder gehe ich (wieder) davon aus, dass Leserinnen und Leser das Bild selbst vollenden können?

Nun habe ich mich endlich entschieden – Amy Tan sei Dank. In ihrem Masterclass-Kurs behandelt sie auch das Thema How to End Your Story.

Ausschlaggebend war für mich der Satz (aus Sicht der Lesenden): „It’s much more powerful to feel the ending, not to have it told to you.“

So habe ich es bisher immer gehalten und so werde ich es wieder tun. Keine Ahnung, warum ich diesmal so unentschieden war.

Danke nochmal an Johanna, die mir den zweiwöchigen Gastzugang bei Masterclass.com zur Verfügung stellte.:s04

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Ein großartiger Satz, aber gilt der nicht fast für jede Stelle einer Geschichte.

Wer mag schon Erklärungen?

Liebe Grüße
Wolf

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